Der emeritierte Stuttgarter Professor Volker Klotz spricht am 15. Mai im Stuttgarter Einklang über die Operette. Das kann durchaus heiter werden.

S-Mitte - „Immer nur lächeln und immer vergnügt“ – das ist das landläufige Image der Operette. So sich überhaupt jemand Gedanken über diese etwas aus der Mode gekommene Kunstform macht. Doch die Gattung der „kleinen Oper“ kann durchaus bittere, ja tragische Züge haben – ein gutes Beispiel ist Franz Lehárs Klassiker „Land des Lächelns“, das eben kein Happy End hat.

 

Einer der sich auskennt in dieser Materie, ist der emeritierte Literaturprofessor Volker Klotz, von 1971 bis 1997 Lehrstuhlinhaber an der Universität Stuttgart. Am Mittwoch, 15. Mai 2019, um 20 Uhr, wird er im Einklang/Büchertreff Büchergilde an der Charlottenstraße 1 über die „Un-erhörte Kunst“ der Operette sprechen.

„Kontakte mit revoltierenden Studenten“

Klotz ist 1930 in Darmstadt zur Welt gekommen, er studierte in Frankfurt und schrieb im Jahr 1957 nach eigenen Angaben „das erste westdeutsche Buch über Brecht“, das sieben Mal aufgelegt wurde. Seine Habilitation mit einer Arbeit über „Die erzählte Stadt. Ein Sujet als Herausforderung des Romans.“ war damals „wegen Kontakten mit revoltierenden Studenten gefährdet“. Dennoch bekam er 1969 eine Lehrstuhlvertretung „an der verspießerten Universität Münster“. Während seiner Stuttgarter Professorenjahre arbeitete er unter anderem mit dem Staatstheater zusammen und hielt Vorlesungen mit Schauspielern. Reisen führten den Wissenschaftler ins europäische Ausland – „Einladung nach USA aus Abneigung abgelehnt“. Seit 1997 wirkt Klotz als Gastdramaturg bei Operetten-Inszenierungen in Bremen, Wien, Nordhausen, Erfurt und Münster.

Sein Buch „Operette“ wurde in der Fachpresse hochgelobt – für seinen Inhalt, aber auch für seinen Humor. Der Abend im Einklang dürfte also ebenso informativ wie heiter werden. Der Eintritt ist frei.