South Carolina ist für Bidens Wahlkampf der Rettungsanker, den er dringend gebraucht hat. Nach der Unterstützung vor allem vieler schwarzer Wähler hofft Obamas früherer Vize nun auf weitere Erfolge beim sogenannten Super Tuesday.

Columbia - Nach dem Vorwahl-Sieg des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Joe Biden in South Carolina ist für den „Superdienstag“ wieder alles offen. Die Niederlagen in Iowa, New Hampshire und Nevada hätten den einstigen Umfragen-Spitzenreiter laut Beobachtern beinahe aus dem Rennen gekegelt, Biden selbst betonte nach dem Sieg am Samstag aber, seine Kampagne sei „sehr lebendig“.

 

Der frühere Vizepräsident von Barack Obama holte dreimal so viele Delegierte in South Carolina wie die Nummer zwei hinter ihm, der selbsterklärte demokratische Sozialist Bernie Sanders. Der Blick richtet sich nun auf Dienstag, den „Super Tuesday“, wenn Vorwahlen in 14 US-Staaten von Maine bis nach Kalifornien stattfinden.

Sieben demokratische Kandidaten übrig

Dann wird auch erstmals der Milliardär Mike Bloomberg ins Rennen einsteigen, der mehr als 500 Millionen Dollar für Wahlwerbung in den „Superdienstag“-Staaten ausgegeben hat. Biden hat dort im Vergleich fast gar keine TV-Anzeigen geschaltet. Außerdem hat er weniger Mitarbeiter und Freiwillige als Sanders und Bloomberg. Auf weiteren Schwung für seine Kampagne darf er dennoch hoffen: Unter schwarzen Demokraten und Unterstützern der demokratischen Partei hat Biden verhältnismäßig viel Rückhalt. Und in einigen am Dienstag relevanten Staaten wie Alabama, Tennessee, North Carolina und Virginia ist die schwarze Bevölkerung relativ hoch.

Der Ausstieg des Milliardärs Tom Steyer aus dem Rennen kommt Biden möglicherweise ebenfalls zugute. Er hatte in den vergangenen Wochen um schwarze Wähler geworben und in South Carolina mehr als 24 Millionen Dollar für TV-Anzeigen ausgegeben – zwar mehr als alle Konkurrenten zusammen, aber vergeblich: Steyer landete lediglich auf einem enttäuschenden dritten Platz und stieg aus.

Damit sind noch sieben Kandidaten für die Demokratische Partei übrig, die Präsident Donald Trump im November sein Amt streitig machen könnten. Neben Biden, Bloomberg und Sanders sind das Pete Buttigieg, Elizabeth Warren, Amy Klobuchar und Tulsi Gabbard.