Die österreichische Smart-Home-Firma Loxone macht den kleinen Ort Wäschenbeuren zu ihrer Deutschlandzentrale. Künftig können Kunden dort besichtigen, wie Technik das Wohnen komfortabler macht.

Wäschenbeuren - Wer heutzutage wirklich zeitgemäß wohnen will, der braucht – so sagt es uns zumindest die Werbung – nicht nur eine Solar- oder Photovoltaikanlage, eine Alarmanlage, ein ausgeklügeltes Beleuchtungs- und Beschallungskonzept und am besten noch eine eigene Sauna. All das sollte möglichst auch mit nur einer Steuerung sowie über das Smartphone bedient werden können. Die österreichische Firma Loxone macht genau das möglich. Im Jahr 2009 gegründet, ist das Unternehmen so gewachsen, dass mittlerweile auch eine Firmenzentrale in Deutschland notwendig geworden ist. Jüngst wurde die Anlaufstelle für Fans des smarten Wohnens eröffnet – ausgerechnet im kleinen Wäschenbeuren, das sonst eher für Faschingsumzüge und ländliche Idylle bekannt ist.

 

Dass sich Kunden in Zukunft ausgerechnet in Wäschenbeuren anschauen können, welche Annehmlichkeiten ein so genanntes Smart-Home zu bieten hat, und dass Handwerker künftig zu Schulungen dorthin pilgern werden, hängt mit der Zusammenarbeit der Österreicher mit dem Traditionsbetrieb Baudisch-Elektronik zusammen. Bereits vor zwei Jahren hatte sich Loxone bei dem Türsprechanlagen-Hersteller eingekauft. Im vergangenen Dezember übernahm ihn das österreichische Unternehmen dann als Ergänzung zu den bisherigen Produkten komplett.

Rund sieben Millionen Euro im Ort investiert

„Insgesamt haben wir am Standort in den vergangenen Jahren rund sieben Millionen Euro investiert“, berichtet die Loxone-Gründer Thomas Moser und Martin Öller. Rund 1,5 Millionen Euro davon seien in den Bau einer neuen Fertigungsstraße für Elektronik geflossen. Da lag es nahe, auch gleich die Deutschlandzentrale in Wäschenbeuren anzusiedeln. „Zumal der Stuttgarter Raum sehr interessant für uns ist, viele unserer Kunden und unserer Partner kommen aus der Region“, sagt Öller.

Insgesamt habe das Unternehmen ein Netzwerk aus rund 3300 Partnern, die die Produkte bei Häuslesbauern und Renovierern installierten, berichtet Öller. Er hoffe, dass es in Zukunft noch mehr würden. Bisher habe man sich mit den deutschen Handwerkern stets in der Firmenzentrale bei Passau oder in Hotels zu Schulungen treffen müssen. Jetzt habe man am neuen Standort nicht nur Schulungsräume, sondern auch eine Ausstellung, die zeige, was die Produkte in der Praxis leisten könnten – und die sich auch interessierte Endkunden anschauen könnten.

Miniserver steuert die gesamte Elektrik

Tatsächlich wird es gleich neben den Seminarräumen heimelig: Eine großzügige Küche mit Barbereich und einem modernen Esstisch aus Holz, ein gemütliches Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und ein Bad mit Sauna nehmen einen großen Teil des Obergeschosses der Firmenzentrale ein. Hier führen Moser, Öller und der Geschäftsführer der Deutschlandzentrale, Manuel Nader, Besuchern bei der offiziellen Eröffnung vor, welche Vorteile ein Smart-Home für den Bewohner bringt und warum es – aus ihrer Sicht – das beste ist, mit Loxone-Produkten zu arbeiten.

Alle Daten, so erläutern sie, würden über einen Miniserver der Firma gesteuert, der direkt im jeweiligen Haus aufgestellt werde. Auf diese Weise, so versichern sie, sei die Privatsphäre gewahrt. Die Firma habe keinen Zugriff auf die Kundendaten.