Kriegswaffen, Maschinengewehre und Munition: Ein 37-Jähriger muss dreieinhalb Jahre ins Gefängnis, weil er sich nach Auffassung des Gerichts ein Waffenlager aufgebaut hatte.

Tübingen - Im Tübinger Prozess um den Aufbau eines Waffenlagers ist der Hauptangeklagte zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 37-Jährige mehrere Kriegswaffen, vollautomatische Maschinengewehre sowie diverse Munition und Schussvorrichtungen besaß. Der gebürtige Thüringer habe sogar im Wickelzimmer seiner wenige Monate alten Tochter eine scharfe Waffe gelagert, sagte die Vorsitzende Richterin am Dienstag.

 

Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn im Juli zugegeben, das Waffenlager aufgebaut zu haben. „Ich habe 2015 aufgrund der Flüchtlingskrise damit begonnen und mich wegen der Unruhen bedroht gefühlt“, sagte er. Den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, auch Sprengstoff hergestellt zu haben, wies er zurück. Für das Gericht stand jedoch fest, dass er Chemikalien für den Bau von kleineren Sprengsätzen besaß.

Die drei Komplizen des Angeklagten wurden zu Bewährungsstrafen und Sozialstunden verurteilt. Laut Gericht haben sie einen Teil des Waffenarsenals weg gebracht, um den Hauptangeklagten zu schützen. Dessen 24-jährige Lebensgefährtin wurde zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt, zwei Männer - 48 und 43 Jahre alt - zu einem Jahr und drei Monaten beziehungsweise zu acht Monaten.