Der scheidende Sparkassenpräsident Peter Schneider hat erst kürzlich wieder Schlagzeilen gemacht. Jetzt wird klar, wer ihm 2024 nachfolgt.

Entscheider/Institutionen: Annika Grah (ang)

Der CDU-Landrat aus dem Hohenlohekreis, Matthias Neth, wird am 1. Mai 2024 die Nachfolge von Peter Schneider als Präsident des Sparkassenverbands antreten. Der 43-Jährige wurde am Freitag mit deutlicher Mehrheit bei der Verbandsversammlung gewählt. Ihm unterlag der Calwer CDU-Landrat Helmut Riegger (60), für den sich zuletzt noch der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) starkgemacht hatte.

 

CDU-Politkarriere

Neth ist seit dem Jahr 2013 Landrat des Hohenlohekreises. Er ist gleichzeitig Verwaltungsratschef der Sparkasse Hohenlohekreis (Bilanzsumme 2,3 Milliarden Euro). Der gebürtige Stuttgarter war in verschiedenen Positionen auch in der Landespolitik tätig. So kümmerte sich Neth als Referent im Staatsministerium um die EnBW-Beteiligung und arbeitete der CDU als parlamentarischer Berater im Schlossgarten-Untersuchungsausschuss zu.

Der scheidende Präsident Schneider hatte angekündigt, sein Amt nach 18 Jahren an der Spitze des Verbands am 30. April 2024 aufzugeben. Der CDU-Politiker war im Alter von 47 Jahren Verbandspräsident geworden und hat turbulente Zeiten hinter sich, etwa als die Sparkassen als Träger mit Stadt und Land die LBBW während der Finanzkrise mit Milliarden stützen mussten.

Vorgänger hinterlässt große Fußstapfen

Schneider (64) gilt als Freigeist und Strippenzieher. Zuletzt erregte seine freimütige Äußerung über die Beteiligung der Sparkassen am Bieterverfahren für Anteile an der EnBW-Tochter Transnet BW Aufsehen. Zwar war bereits berichtet worden, dass sich ein Konsortium unter Führung der Sparkassenversicherung ins Rennen geworfen hatte. In der Regel ist in solchen Verfahren aber Stillschweigen vereinbart. Der Verband selbst tritt nicht als Bieter auf, ist aber Träger der SV-Versicherung, unter deren Führung sich ein Konsortium gebildet hat.

Schneider sieht eine mögliche Beteiligung der Sparkassen an Transnet als eines der wichtigsten Vorhaben für seine verbleibende Amtszeit neben der Fusion der Bausparkassen in Süddeutschland. Er will sich im Ruhestand komplett zurückziehen, kündigte er diese Woche an. Insbesondere die immer kompliziertere Regulierung stoße ihm auf: „Das ist nicht mehr meine Zeit.“