Drei Aspiranten hatten schon öffentlich erklärt, die Nachfolge von Peter Schäfer in Eberdingen antreten zu wollen. Drei weitere Interessenten komplettieren nun das Feld.

Da sag noch einer, das Amt des Bürgermeisters sei kein erstrebenswertes Karriereziel mehr, vor allem nicht für die jüngere Generation. Gleich sechs Kandidaten wollen in Eberdingen Rathauschef werden. Und die vier Bewerber, die sich wahrscheinlich die besten Chancen ausrechnen dürfen, die Nachfolge des altershalber ausscheidenden Peter Schäfer anzutreten, sind allesamt 35 Jahre oder jünger.

 

Der Älteste aus diesem Quartett mit eben 35 Jahren ist Daniel Frenzel, der seine Unterlagen am Sonntagabend abgegeben hat, also kurz vor Bewerbungsschluss am Montag um 18 Uhr. Bereits zuvor hatten Michael Kara, Carsten Willing und Andreas Hildebrand öffentlich gemacht, dass sie in Eberdingen auf dem Bürgermeistersessel Platz nehmen wollen. Kara ist derzeit Rathauschef in Oggelshausen im Landkreis Biberach, aber in Besigheim aufgewachsen und möchte in der Nähe der alten Heimat Wurzeln schlagen. Der Jurist Willing wohnt in Eberdingen, engagiert sich für die Freien Wähler im Gemeinderat. Mit der Lokalpolitik ist auch Hildebrand vertraut, der ebenso in der Kommune lebt und den Vorsitz der örtlichen CDU innehat.

Zwei Dauerbrenner am Start

Komplettiert wird das Bewerberfeld von zwei Dauerbrennern: dem Maschinenbauingenieur Samuel Speitelsbach aus Ravenstein und dem Stuttgarter Musikpädagogen Ulrich Raisch, die beide bereits mehrfach bei Bürgermeisterwahlen angetreten waren. Alles andere als ein unbeschriebenes Blatt bei solchen Ereignissen ist auch Friedhild Miller aus Böblingen, die ebenfalls für den Posten des Rathauschefs in Eberdingen Ambitionen angemeldet hatte. „Wir konnten ihre Bewerbung aber nicht zulassen“, erklärt Maia Stephan, stellvertretende Leiterin des Ordnungsamts. Miller habe keine Wählbarkeitsbescheinigung vorgelegt – womit sie aus dem Rennen war.

Mitmischen im Kampf um das Schäfer-Erbe darf indes Daniel Frenzel, der weder Mitglied einer Partei sei noch von einer Fraktion vor Ort dezidiert unterstützt werde, wie er selbst sagt. Frenzel ist Versicherungsvermittler und Betriebswirt, kann also keine Verwaltungserfahrung in die Waagschale werfen, kennt sich aber in der Kommune bestens aus. „Ich bin hier aufgewachsen und möchte nun mitgestalten“, sagt der dreifache Familienvater, der sich als Jugendscharleiter im Ort engagiert. Verbesserungspotenzial sieht Frenzel insbesondere in Sachen Verkehrssicherheit, aber auch bei den Erneuerbaren – die ihm sehr am Herzen liegen. „Da sind wir noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Wir machen etwas, aber nicht genug“, findet er.

Dreimal stellen sich die Kandidaten vor

Ihre Positionen und Ziele können Frenzel und seine Mitbewerber demnächst auch vor den Bürgern darlegen. Drei offizielle Kandidatenvorstellungen sind geplant, am 15. November in der Eberdinger Gemeindehalle, am 16. November in der Nussdorfer Gemeindehalle und Tags darauf in der Hochdorfer Gemeindehalle. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, gewählt wird am Sonntag, 4. Dezember.