Die vierköpfige Fraktion der Freien Wähler im Stuttgarter Gemeinderat meldet ihren Anspruch auf einen den Posten des Ordnungsbürgermeisters an. Dafür hat sie einen Kandidaten in Trossingen gefunden.

Stuttgart - Die Freien Wähler im Stuttgarter Gemeinderat wollen den nächsten Ordnungsbürgermeister der Landeshauptstadt stellen. Die Fraktion besetzt vier von 60 Sitzen im Stadtparlament und ist auf der Bürgermeisterbank bisher nicht vertreten. Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU), der zuvor Polizeipräsident war, geht Ende Oktober in den Ruhestand. Die Stelle ist noch nicht ausgeschrieben.

 

Die Freien Wähler schlagen Clemens Maier als Nachfolger vor. Maier, 1974 in Laupheim geboren, ist in der zweiten Wahlperiode Bürgermeister in Trossingen. 2015 wurde er mit rund 96 Prozent der Stimmen in der Stadt mit 17 000 Einwohnern wiedergewählt. Maier hat Jura und Theologie studiert.

„Wir sind überzeugt, mit Dr. Clemens Maier einen hervorragend geeigneten Kandidaten für das Amt des Stuttgarter Ordnungsbürgermeisters vorzuschlagen“, so Jürgen Zeeb, der Fraktionsvorsitzende der Freie Wähler. Maier verfüge über jahrelange kommunalpolitische Erfahrung und als früherer Leiter des Rechts- und Straßenverkehrsamtes beim Landratsamt Rottweil über das nötige Fachwissen. Maier war auch Vorsitzender bei der Vergabekammer Baden-Württemberg.

Der Kandidat ist seit 2009 Mitglied des Kreistags Tuttlingen und seit 2014 Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag. Maier war am Dienstag zunächst nicht erreichbar. Im Trossinger Rathaus wird wegen der Coronapandemie in Schichten gearbeitet. Der Stuttgarter FW-Kreisvorsitzende Peter Aichinger zeigt sich sehr zufrieden über die Kandidatenfindung: „Clemens Maier hat uns von Beginn an mit seiner Begeisterung für das Amt des Ordnungsbürgermeisters, mit seiner offenen Art und mit seinen klaren Aussagen beeindruckt. Wir gehen davon aus, dass unser Vorschlagsrecht von den anderen Fraktionen anerkannt wird und hoffen auf eine breite Unterstützung“, so Zeeb. Das Linksbündnis aus SÖS und der Linken, das acht Stadträte stellt, fordert seit Jahren, eine Bürgermeisterstelle zu besetzen. Auch sollen Zuständigkeiten neu verteilt werden.