Armin Laschet schießt aus allen Rohren. Bisher scheinen die Angriffe auf die Konkurrenz aber zu verpuffen, meint unser Berliner Korrespondent Christopher Ziedler.

Berlin - Das Schöne an Wahlen ist, dass Volkes Stimme zählt und nicht die der Meinungsforschungsinstitute oder bestimmter Medien. So darf Armin Laschets Union weiter hoffen, nach dem Ende der Ära Angela Merkel doch nicht von der Macht vertrieben zu werden. Dass der Trend zumindest in den ersten Briefwahlwochen ein Genosse war, wissen aber auch CDU und CSU. Also schießen sie aus allen Rohren und behaupten, die Trendumkehr sei mit dem zweiten Triell, dem christsozialen Versöhnungsparteitag wie dem niedersächsischen Kommunalwahlerfolg bereits eingeleitet worden und die Siegchance noch intakt.

 

Das kann stimmen angesichts der offenbar hohen Zahl noch Unentschlossener. Um sie im Schlussspurt für sich einzunehmen, bräuchte es aber mehr, als die Union derzeit bietet: Echte statt nur zur Schau gestellte Geschlossenheit, ein detailliertes Programm statt einer hektischen Abfolge neuer Papiere und Sofortprogramme, einen Kandidaten mit präziseren Aussagen ohne anschließenden Erklärungsbedarf. So verfangen Laschets Attacken auf die Konkurrenz, die durchaus Angriffsfläche bietet, bisher kaum. Oder doch? In zwei Wochen wissen wir mehr.