Die AfD benutzt das Schweizer Matterhorn als Symbol für ihre Deutschlandpolitik und die SPD versucht, auf ihren Wahlplakaten mit Ziegen zu überzeugen. Was bei der Wahlwerbung noch alles schiefgehen kann, erfahren Sie hier.

Stuttgart - Mit der Bundestagswahl in greifbarer Nähe kann bei der ein oder anderen Partei schon mal etwas schief gehen. Wie eine Wahlplakatkampagne nach hinten losgehen kann, beweist die AfD Nürnberg. Die Partei warb für ihr Ziel der ärztlichen Versorgung auf dem Land mit einem Foto des Matterhorns und dem Spruch „Hol dir dein Land zurück“. Getitelt war das Plakat zudem mit „Unser Programm für Deutschland“.

 

Das fast 4.500 Meter hohe Matterhorn steht allerdings in der Schweiz und zum Teil in Italien. Der Fauxpas brachte der Partei viel Spott in den sozialen Medien ein:

AfD-Chef Martin Sichert verteidigte am Mittwoch das Plakat. Der Partei sei es nur darum gegangen mit einer „gesunden, natürlichen Landschaft“ auf Probleme bei der Ärzteversorgung auf dem Land aufmerksam zu machen, sagte er in einem Interview. Man wolle keine Gebietsansprüche stellen. Mittlerweile wurde das Matterhorn-Bild gelöscht und durch ein Foto mit einer grünen Wiese ersetzt.

Auf Twitter werden die peinlichsten Wahlplakate gesammelt

Nicht nur das Wahlplakat der AfD sorgt derzeit im Internet für Spott. Unter dem Hashtag #wahlplakatefromhell, also „Wahlplakate aus der Hölle“, sammeln Twitternutzer die skurrilsten Exemplare. Hier sind ein paar Kostproben:

Den Anfang macht der SPD-Bundestagskandidat für Nordfriesland Matthias Ilgen. Er wirbt mit einer deutlichen Positionierung zu Trumps Amerikapolitik.

Weniger klar drückt sich der unabhängige Kandidat Sebastian Blume aus Berlin aus. Bei seinem Plakat muss man mindestens zwei Mal hinschauen:

Der Bundestagsabgeordnete Stefan Rebmann von der SPD setzt nicht auf Schaubilder, sondern Wortspiele und Nähe zur LGBT-Community.

Wulf Gallert von der Linken will indessen vor allem bei den weiblichen Wählern in seinem Wahlkreis in Sachsen-Anhalt punkten:

Bundestagsmitglied Dagmar Ziegler hofft scheinbar, mit diesem Tierchen die Wähler zu einem Kreuz für die SPD motivieren zu können:

Blogger Martin Fuchs sammelt die skurrilsten Plakate

Treibende Kraft hinter dem Hashtag #wahlplakatefromhell ist Martin Fuchs alias der „Hamburger Wahlbeobachter“. Auf seinem Twitter-Account und Blog sammelt er die besten – oder schlimmsten – Wahlplakate anderen Nutzer. Der Blogger und Politikberater beobachtet seit 2011 das Wahlkampfgeschehen in Deutschland, wie er über sich selbst schreibt. Auf seinem Blog zeigt er nicht nur die „Wahlplakate from Hell“, sondern diskutiert und beobachtete auch die Politik und das Internet.