Die Sanierung des altehrwürdigen Hattenhofer Rathauses hat länger gedauert und ist teurer geworden als erwartet. Doch die nächste Baustelle wartet schon: der alte Teil des Schulhauses muss ertüchtigt werden.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Hattenhofen - Dass die Verwaltung auch nach der Kommunalwahl noch ihr Ausweichdomizil im Schulhaus nutzen muss, damit hatten in Hattenhofen nicht einmal die größten Pessimisten gerechnet. Zumindest nicht vor zwei Jahren, als mit der Sanierung des altehrwürdigen Rathauses begonnen wurde. Doch wie das eben so ist, wenn an einem gut 300 Jahre alten Fachwerkgebäude Hand angelegt wird, so war das auch in der Voralbgemeinde: alles dauert viel länger und alles wird viel teurer.

 

Sollten die renovierten Räumlichkeiten ursprünglich wieder im Sommer 2013 bezogen werden, so ist das jetzt wohl erst im Juni dieses Jahres der Fall. Und auf die prognostizierten Kosten von 1,2 Millionen Euro kommen nochmals gut 500 000 Euro oben drauf. „Dieses Projekt hat uns auf Trab gehalten“, räumt Bürgermeister Jochen Reutter ohne Umschweife ein, wohlwissend, dass in Hattenhofen nach der Baustelle vor der Baustelle bedeutet. „Denn während das Rathaus den neuen Gemeinderat nur noch peripher beschäftigen wird, steht nun die Sanierung des alten Teils unseres Schulhauses auf dem Plan“, sagt der Schultes.

Der alte Teil des Schulhauses ist die nächste „Baustelle“

Dieses müsse ertüchtigt werden, um als Kommune für die Zukunft gerüstet zu sein“, fügt Reutter hinzu. „Für die Schule und den Kindergarten braucht es im Zuge einer möglichen Ganztagesbetreuung vielleicht mal eine Mensa. Und eventuell müssen wir uns auch irgendwann mit dem Thema Jugendraum befassen“, zählt er Projekte auf, für die er eine „gewisse Raumreserve“ durchaus für sinnvoll hält. Überhaupt sei der Erhalt der örtlichen Infrastruktur ein wesentliches Zukunftsthema.

Um die Einwohnerzahl wenigstens halten zu können, will die Gemeinde die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Was den Ausbau der Kinderbetreuung betrifft, kann auf die Unterstützung der ortsansässigen Hermann-und-Hilde-Walter-Stiftung gezählt werden. Und um für Nahversorger, Apotheker und Ärzte als Standort attraktiv zu bleiben, müsse auch die wohnbauliche Entwicklung Schritt halten, betont der Bürgermeister. Rein räumlich sind Hattenhofen aber die Hände gebunden. Deshalb wird der Schwerpunkt auf eine Verdichtung des Innenbereichs und dabei vor allem auf die Aktivitäten der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft gelegt. „Wir können in dieser Hinsicht zwar keine Sprünge machen, aber was wir tun können, werden wir tun“, erklärt Reutter.

Angewiesen ist der Rathauschef bei allen Aktivitäten auf den neuen Gemeinderat, der sein Gesicht erheblich verändern wird. So zieren die Kandidatenliste der Bürgergemeinschaft ausschließlich neue Namen, nachdem sich mehrere langjährige Ratsmitglieder aus der politischen Arbeit zurückziehen. Reutter ist aber zuversichtlich, „dass sich bei uns an der sachorientierten Arbeit nichts ändert, da bei allen unterschiedlichen Ansichten auch künftig mit Sicherheit die übergeordneten Belange des Orts im Vordergrund stehen werden“.

Hattenhofen auf einen Blick

Einwohner: 2901

Bürgermeister: Jochen Reutter (parteilos) seit 1996

Zurzeit im Gemeinderat: Freie Wählervereinigung: 6 Sitze, Bürgergemeinschaft: 6 Sitze