Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Jaroslav Bago, der Vater einer 13-jährigen Schwimmerin, sagt, dass er schon vor einem Jahr nicht verstanden habe, was zu dem Rauswurf des Trainers beim VfL geführt habe, aber jetzt scheine sich das Prinzip fortzusetzen: dass irgendwelche Streitigkeiten auf dem Rücken der Kinder ausgetragen würden. Den Trainer als Sündenbock für eine Misere herhalten zu lassen, die dieser nicht zu verantworten habe, sei nicht in Ordnung, sagt Susanne Fast, die Mutter eines 15-jährigen Schwimmers, der ebenfalls zum neuen Verein gewechselt ist. Man habe dem Coach viel zu verdanken.

 

Ralf Leiherr, der nach 25 Jahren im VfL in den neuen Verein gewechselt ist, lobt nicht nur dessen sportliche Leistung. Das Mannschaftsgefühl, das der Trainer den Schwimmern nebenbei vermittelt habe, sei einmalig für eine Einzelsportdisziplin wie das Schwimmen. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt Leiherr, „und ich habe schon viele Trainer gesehen.“

Die 18-jährige Hanna Kienzle sagt – wie viele ihrer Schwimmkameraden auch –, dass sie die Anschuldigungen nicht interessieren. Sie habe noch nie so einen charakterstarken Menschen kennengelernt, der sie in allen Lebenslagen unterstützt habe – bei Problemen mit den Eltern gleichermaßen wie bei Schwierigkeiten in der Schule. „Das wiegt viel schwerer – egal, was an dem anderen dran sein sollte.“

Auch der 18-jährige Lars Mödinger, wohl einer der erfolgreichsten Nachwuchsschwimmer in dem neuen Verein, betont, dass der Coach nicht nur sein Trainer, sondern auch der beste Freund sei. Mödinger hat es zwar unlängst bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin unter die besten zehn geschafft, doch er sagt, dass er sein Niveau unter den aktuellen Trainingsbedingungen kaum werde halten, geschweige denn verbessern können. „Egal, was da war, wir wollen nur unseren Sport ausüben“, bringt es die gleichaltrige Stefanie Daiß auf den Punkt, „doch jetzt bricht wegen der schlechten Rahmenbedingungen vielleicht alles auseinander.“ Lars Mödinger sieht das genauso: „Noch ein weiteres Jahr unter diesen Verhältnissen überlebt der Verein nicht“, sagt er. Aber vielleicht werde ja genau das mit den Restriktionen bezweckt.