Der Waiblinger Fotograf Jo Hinko stellt in der Kulturstätte auf dem Stuttgarter Pragsattel aus. Einen Appetithappen gibt es in unserer Bildergalerie

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Waiblingen/Stuttgart - Seine Motive hat die Natur selbst kunstvoll arrangiert. „Überlebensbäume“ nennt der Waiblinger Fotograf Jo Hinko seine Objekte: Gewächse, die trotz unterschiedlicher Schädigungen meist in irgendeiner Form weiterleben.

 

Seit vielen Jahren schon sammelt er sie und lichtet sie ab. Etwa jenen sturmgefällten Eichen-Stamm im Rosensteinpark, der sich auf zwei Äste abstützt und wie ein Tier in Habachtstellung anmutet, und der trotz seines Absterbens als Skulptur weiter besteht.

Viermal geteilt und immer wieder ausgeschlagen

Oder die große Kopf-Weide in den Auen von Rommelshausen – sie ist viermal geteilt und trotzdem immer wieder neu ausgeschlagen. Leider sei im vergangenen Jahr aus Sicherheitsgründen ein Teil entfernt worden, sagt Hinko. Aber auch unverletzte Objekte wie die Rosenstein-Allee hat der Mann, der ein Atelier im Fellbacher Kunst-Werk betreibt, ins Herz geschlossen: weil sie „im goldenen Oktober voll aufblüht und so ideal zur Geltung kommt – einfach schön!“

50 von Hinkos Motiven sind seit dem Sommer in einer Ausstellung im Theaterhaus Stuttgart zu sehen: Überlebensbäume aus dem Großraum Stuttgart, der Insel Mainau und Baden-Baden. Nun sind sie zum Finale der Ausstellung – passend zur Saison – um einige fröhlich-sonnige Herbstaufnahmen aus dem vergangenen Jahr ergänzt worden. Neu sind auch ein paar Motive aus dem süditalienischen Apulien. Hinkos Fotografen-Kollegin Tina Kappesser hat die knorrig-skurrilen Oliven-Bäume beigesteuert, die von einem Bakterium befallen schon seit Jahren ums Überleben kämpfen.

Ausstellung bis 22. November verlängert

Noch bis Montag, 22. November, ist die erweiterte Schau im Theaterhaus auf dem Stuttgarter Pragsattel zu sehen – und einige der natürlichen Kunstwerke nach wie vor live auf Feld, Wald und Wiese.