Der Mobilitätspunkt samt Anbindung des Waiblinger Bahnhofs an die Kernstadt steht auf der Projektliste der Internationalen Bauausstellung 2027.

Mobilität - Die Stadt an den Bahnhof heranführen“, Technologieparks in unmittelbarer Nähe eines ganz besonders attraktiven „multimodalen Mobilitätspunktes“ und eine stufenweise Umgestaltung des gesamten, derzeit durchaus trist-abschreckenden Bahnhofsumfeldes – so in etwa lauten die groben Umrisse des Projekts, mit dem Waiblingen es jetzt auf die Liste der offiziellen Projekte für die seit zwei Jahren im Werden befindliche Internationale Bauausstellung (IBA) 2027 in Stuttgart geschafft hat.

 

Hoffnung auch auf eine optische Aufwertung

Ein sogenanntes „Mobility hub“ will Waiblingen beisteuern für das architektonische Großereignis, wie der moderne Fachbegriff für derlei „physische Orte, die verschiedene Verkehrsmittel und Mobilitätsservices räumlich zusammenbringen“, in internationalisierter Fachsprache heißen. Die schlichte Sicht der Dinge vor Ort, so ist halb unter Hand vom einen oder anderen Stadtrat zu hören: Vielleicht schafft es der IBA-Reiz nebenbei auch, die Deutsche Bahn dazu zu bringen, endlich etwas mehr dafür zu tun, dass der aktuelle optische Mobilitäts-Schandfleck tatsächlich zu einer einladenden Visitenkarte wird.

Bereits im Mai vergangenen Jahres, so berichtet der Fachbereichsleiter Patrick Hensel, war ein Vertreter des IBA-Kuratoriums in Waiblingen und hat potenzielle Projektstandorte besichtigt. Anfang Oktober hat dann der Fachbereich Stadtplanung den schriftlichen Antrag zur Aufnahme des Projektes Bahnhofsumfeld Waiblingen in das IBA-2027-Netz gestellt, dem Mitte November stattgegeben wurde. Die Anregungen der IBA-Intendanz: Wichtig sei die Übertragbarkeit auf vergleichbare Situationen bei Bahnhöfen oder Haltestellen in der Stadtregion.

Umfangreicher Beteiligungsprozess geplant

Geplant ist für das Projekt ein umfangreicher Beteiligungsprozess, in dem zum einen die unterschiedlichen im Bahnhofsumfeld beteiligten Akteure aus Politik, Verwaltung, Bahn Wirtschaft oder Wohnungsgenossenschaften und so weiter einbezogen werden sollen. Zum anderem könne sich, so die Verwaltungsvorlage zum IBA-Projekt, ein solcher „Ort hoher Frequentierung einer Beteiligung der gesamten dort täglich verkehrenden Öffentlichkeit nicht entziehen“.

Zunächst wird nun, dies hat der zuständige Gemeinderatsausschuss einstimmig beschlossen, die Planung für ein städtebauliches Entwicklungs- einschließlich eines Nutzungskonzeptes sowie eines Konzepts zur Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt an das in Stuttgart vertretene international agierende Büro Internationales Stadtbauatelier (ISA) vergeben. Kostenpunkt des Planungspakets samt Prozessbegleitung: knapp 110 000 Euro.