Bei der Sondervorstellung des Lions-Clubs ist das Zirkuszelt schon vor der Gala bis zum letzten Platz gefüllt. Ein „weihnachtlicher Lichtblick“ für Familien, die sich Derartiges sonst kaum leisten können.

Benefiz - Wir wollen gerade vor den Festtagen auch den Kinder und ihren Familien einen Lichtblick – ein wenig fröhliche Zeit – schenken, die es sich sonst nicht oder nicht allzu häufig leisten können“, sagt Herbert Schillinger, der Präsident des Lions-Clubs Waiblingen. Zum vierten Mal hat der Lions-Club deshalb über Schulen, Kirchen und andere mildtätige Organisationen 1000 Freikarten zur von ihm gesponserten Vorpremiere des 13. Waiblinger Weihnachtscirkus verteilen lassen. Und die Massen strömen am Freitagnachmittag zur nachmittäglichen Extravorstellung. „So groß“, sagt am Eingang des mehrteiligen Zirkuszeltes auf dem Festplatz bei der Rundsporthalle Lions-Vorstandsmitglied Hartfried Wolff, „war die Nachfrage noch nie.“

 

Für Notfälle hat Hartfried Wolff noch Karten in der Tasche

Einige Karten für Notfälle sind derweil am Zirkuseingang noch verfügbar. „Klar können die beiden auch mit hinein“, beruhigt Wolff eine Mutter, die nur für zwei ihrer vier jungen Begleiter Freikarten fürs weihnachtliche Zirkusprogramm hat. Erleichtert strahlend schlupft der Nachwuchs durch den Zelteingang.

Drinnen bringt „Mr. Trap“, der Clown, das Publikum zunächst einmal auf Betriebstemperatur mit seiner mimisch in allen Lagen untermalten Nachhilfestunde zum korrekten und schließlich melodienbegleitenden Klatschen. Perfekt lautstark und rhythmisch klatschende Nordkurve gegen etwas handlahme Südseite, da windet sich der Klatschdirigent förmlich in ausdrucksstarker Verzweiflung – und hat recht schnell das Publikum im Griff.

Wie in jedem Jahr hat die Zirkusfamilie Sperlich wieder Artisten aus verschiedenen Ländern, teils Siegerensembles des Zirkusfestivals in Monte Carlo, über die Feiertage nach Waiblingen gelotst. Etwa die spektakulären Jonglagekünstler „The Empress“ oder die wild und akrobatisch tanzenden „Jambo kids“. Dompteur Nino Frank tritt auf mit edlen schwarze Pferden und frechen Ponys sowie seiner munter-artistischen Hundetruppe. Und an Trapez mit Ringen und artistisch zwischen Boden und Zeltdach zeigt die Truppe Bingo, was die Zirkuswelt heutzutage so alles zu bieten hat. Zum größten Vergnügen auch derer, die mit dem Rollstuhl zum Spektakel an der Remsaue angereist sind und sich vom in gelber Warnweste agierenden Polizeipräsident a.D. Konrad Jelden höchstpersönlich den Platz in Parkett oder Loge anweisen lassen.

Toiletten- und Rauchpause inclusive

Klar, super Aktion“, verkündet breit grinsend ein Drei-Käsehoch beim auch vom Lions-Club wegweisend begleiteten Toilettengang. Während sich eine etwas ältere Besucherin entschuldigend an Gelbweste Jelden wendet: „I muss gschwend oine paffa – aber guad sen se.“