Die Wahl-Degerlocherin Anna Gabric hat bei den deutschen Tennismeisterschaften in Biberach bereits die Zugabe vor Augen, ehe es doch noch anders kommt.

Biberach - Als aktueller Nummer 41 der deutschen Rangliste bei den Frauen war ihr lediglich eine Außenseiterrolle zugeteilt. Viel hat jedoch nicht gefehlt, und Anna Gabric wäre ein echter Coup gelungen. Am Ende einer starken Turnierwoche verpasste die Bundesliga-Spielerin des TEC Waldau bei den deutschen Tennismeisterschaften in Biberach nur knapp den Einzug ins Finale. Nach Überraschungssiegen im Achtel- und im Viertelfinale befand sie sich auch in der Vorschlussrunde vermeintlich klar auf Erfolgskurs, ehe ihr die Luft ausging. Nach gewonnenem ersten Satz führte Gabric im zweiten bereits mit 5:2. Dann kippte die Begegnung. Von den folgenden zwölf Spielen entschied die 23-Jährige nur noch eines für sich, womit sie der favorisierten Hamburgerin und späteren neuen Titelträgerin Eva Lys noch mit 7:5, 5:7 und 1:6 unterlag.

 

„Dann ging gar nichts mehr“

Wie das passieren konnte, war für Gabric auch 24 Stunden nach dem Match noch ein Rätsel. „Es war eine Mischung aus körperlichem schwächer werden und mentaler Blockade. Im dritten Satz ging dann bei mir gar nichts mehr“, sagte die zweimalige deutsche Jugendmeisterin. In den Runden zuvor hatte sie die Berlinerin Juliane Triebe (6:3/6:4) sowie die beiden gesetzten Julia Middendorf (Visbek, 7:6/6:4) und Anja Wildgruber (München, 7:5/7:5) jeweils in zwei Sätzen aus dem Turnier befördert, wodurch ihr Gesamtfazit trotz des unglücklichen Ausscheidens im Halbfinale positiv ausfiel. „Ich bin ohne große sportliche Vorgaben nach Biberach gefahren. Ich wollte einfach nur Spaß haben und so viele Spiele wie möglich gewinnen“, sagte Gabric, die erst im März wieder mit Turniertennis begonnen hatte, nachdem sie sich während des Corona-Lockdowns aufgrund chronischer Probleme einer Hüftoperation unterzogen hatte.

„Gelegentlich zieht es noch etwas, wenn ich innerhalb kurzer Zeit mehrere Spiele bestreiten muss, aber grundsätzlich habe ich keine Probleme mehr“, sagt die aktuelle Nummer 640 der Weltrangliste. Dass sie wieder in starker Form unterwegs ist, hatte sie bereits mit Siegen bei den ITF-Weltranglistenturnieren im Juni in Banja Luca und im November in Heraklion unterstrichen. Nun folgt erst einmal eine Weihnachtspause, ehe es für die Waldau-Akteurin Ende Januar auf der internationalen Bühne weitergeht.