Die Stadt Waldenbuch muss weniger neuen Wohnraum schaffen, als zunächst gedacht. Der Verband Region Stuttgart korrigiert die Zahl von 6,5 Hektar auf 5,1 Hektar herunter. Das sind 130 Wohneinheiten, welche zum Großteil auf dem Areal westlich der Hasenhofstraße entstehen sollen.

Waldenbuch - Nach und nach ergibt sich ein klares Bild davon, wo und in welchem Umfang in Waldenbuch künftig Wohnraum entstehen soll. Nachdem das Stadiongelände auf absehbare Zeit nicht als Baugebiet entwickelt werden kann, liegt der Fokus bei der Flächennutzungsplanung bis zum Jahr 2030 nun auf den Wiesen- und Ackerflächen westlich der Hasenhofstraße. Allerdings fällt das überbaubare Areal kleiner aus, als dies zunächst geplant war. 6,5 Hektar hatten die Experten der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung (KE) im Planentwurf am nördlichen Siedlungsrand des Kalkofens vorgesehen. Nach den neuesten Bedarfsberechnungen des Verbands Region Stuttgart sollen dort nun lediglich vier Hektar als Bauland ausgewiesen werden.

 

„Die Rahmenbedingungen haben sich markant verändert“, stellte der Waldenbucher Bürgermeister Michael Lutz bei der Präsentation der aktuellen Prognosen im Gemeinderat fest. Durch die Tatsache, dass mehr Bauherren als Hochbetagte den Wohnungsmarkt beeinflussen, sei Wohnraum erforderlich, um eine Abwanderung zu verhindern.

Bis 2030 werden weitere 9898 Wohnungen benötigt

Der Regionalverband hat daraus folgenden Bedarf ermittelt: Durch den Zuzug werden im Landkreis Böblingen bis 2030 insgesamt 9898 Wohneinheiten benötigt. Das entspricht einer Fläche von 304 Hektar. Der Stadt Waldenbuch wurden davon 130 Wohneinheiten und 5,1 Hektar zugewiesen. Für die Nachbargemeinde Steinenbronn, die den Flächennutzungsplan gemeinsam mit Waldenbuch entwickelt, wurden 5,7 Hektar und 145 Wohneinheiten berechnet. Die vier Hektar westlich der Hasenhofstraße bilden ein zusammenhängendes Neubaugebiet, das sich im Moment noch in der Hand privater Eigentümer befindet. Mit ihnen sollen nun entsprechende Gespräche geführt werden. „Entweder wir gehen in ein Umlegungsverfahren, oder der Gemeinderat spricht sich für ein Aufkaufmodell aus“, stellte Michael Lutz in Aussicht. Noch einmal drückte der Rathauschef sein Bedauern darüber aus, dass die Stadionverlegung auf den Hasenhof gescheitert ist. „Hier hätte sich die Chance der Stadtentwicklung aus einer Hand ohne Umlegung und Zeitverzug geboten“, sagte er. Die Kommune wäre Herrin des Verfahrens gewesen und hätte entsprechende Flächen für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ausweisen können.

Die Nachverdichtung bleibt Thema

Doch dazu kommt es nicht. Vom Kaufvertrag mit dem TSV ist man bereits zurückgetreten. Nun wird mit der Alternativfläche an der Hasenhofstraße geplant. Dort soll zwar der Schwerpunkt der Entwicklung liegen. Doch auch die Nachverdichtung im Stadtgebiet bleibt ein Thema. Die verbleibenden 1,1 Hektar werden an unterschiedlichen Stellen platziert. An der Stuttgarter Straße und der Nürtinger Straße führt die Stadt bereits Gespräche mit interessierten Grundstückseigentümern.

Auch das Areal des Sängerheims in der Glashütte oder das Gelände der Villa Schwenk gehören zu den Potenzialflächen im Innenbereich. Außerdem stellte der Bürgermeister fest: „Nun scheint auch der richtige Zeitpunkt zu sein, um städtische Projekte wie die Nutzung des Kindergartengrundstücks Gänsäcker II/Kühäcker sowie den ehemaligen Bürgerhausplatz am Hallenbad voranzubringen.“

Wie all dies im Flächennutzungsplan eingearbeitet werden kann, zeigt sich in den nächsten Wochen. In seiner Sitzung am 28. März beschäftigt sich nun auch der Steinenbronner Gemeinderat mit den eingegangenen Anregungen und Bedenken zur Entwurfsplanung. Sollte ein Abend nicht reichen, gibt es einen Ausweichtermin am 4. April. „Wir hoffen, dass wir im Gemeindeverwaltungsverband dann in einer Mammutsitzung am 26. April alle Stellungnahmen würdigen können“, sagte der Waldenbucher Verwaltungschef. Der Termin sei von der Nachbarkommune allerdings noch nicht bestätigt.