Kabel, durch die das Licht schießt, sollen Waldenbuch zukunftsfähig machen. Bis 2025 soll jeder zweite Haushalt per Glasfaser ans schnelle Internet angeschlossen werden.

Waldenbuch - Auf die Dienste ihres Laptops mussten die Waldenbucher Gemeinderäte in der letzten Ratssitzung verzichten. Eine Störung im Netz hatte den Anschluss für einige Stunden lahm gelegt und Hauptamtsleiter Ralph Hintersehr sah sich gezwungen, die Sitzungsunterlagen auf die Schnelle in Papierform zu beschaffen. Ironie des Schicksals: Just an diesem Abend stand die Verbesserung des Breitbandausbaus auf der Tagesordnung. „Ziel muss es sein, allen Bürgern und Unternehmen den Anschluss an gigabitfähige Glasfasertechnologie zu ermöglichen“, betonte der Bürgermeister Michael Lutz.

 

Um die Schönbuchstadt künftig zuverlässiger und besser mit der digitalen Welt zu verknüpfen, will man die Kräfte bündeln. Dazu sucht die Kommune starke Verbündete. Da kommt das neue Partnerschaftsmodell des Landkreises Böblingen gerade recht. Die Städte und Gemeinden wollen bei den anstehenden Verhandlungen und Abstimmungen mit der Telekom, oder bei Bedarf auch mit anderen Anbietern, gemeinsam auftreten. Auch die Stadt Waldenbuch macht mit. Das Gremium gab grünes Licht für das Kooperationsprojekt.

Geplant ist die Gründung eines Zweckverbandes, der spätestens in der ersten Januarhälfte 2019 mit der Arbeit beginnen soll. Parallel dazu wird eine regionale Breitband-Service-Gesellschaft gegründet, die stellvertretend für die gesamte Region Stuttgart als Vertragspartner der Telekom auftreten soll. Die Ziele sind klar definiert: Bis zum Jahr 2025 sollen nahezu alle Gewerbegebiete und mindestens 50 Prozent der Privathaushalte mit einem gigabitfähigen Glasfaseranschluss versorgt werden. Bis 2030 sollen dann 90 Prozent aller Haushalte und alle Gewerbebetriebe die Möglichkeit haben, auf einen Glasfaseranschluss zuzugreifen.