Die Filder-Zeitung hat die zwanzigste Jubiläums-Stele gestiftet. Die Redaktion lud gestern gemeinsam mit der Stadt und den Initiatoren vom Vereinsring zur feierlichen Enthüllung ein.

Waldenbuch - Vor zwölf Monaten ist das Waldenbucher Jubiläumsjahr mit der Präsentation der ersten Eichen-Stele auf dem Marktplatz eingeläutet worden. Am gestrigen Freitag hat sich der Kreis geschlossen. An den Ufern der Aich wurde die letzte historische Gedenksäule enthüllt. Stifter ist die Filder-Zeitung. Redaktionsleiter Norbert J. Leven setzte gemeinsam mit Bürgermeister Michael Lutz, Heimatforscher Siegfried Schulz sowie den Initiatoren des Vereinsrings einen Schlusspunkt hinter das nachhaltige Jubiläumsprojekt.

 

„Ein schöner Ort, um ein erfolgreiches Projekt zu würdigen“

Die kleine Grünanlage an der Hinteren Seestraße bildet den Abschluss des neuen Erweiterungsbaus am Waldenbucher Altenpflegeheim. Die Beete sind frisch bepflanzt, eine Bank lädt zum Verweilen ein, der Blick fällt auf die sanft dahinplätschernde Aich – und nun auch auf die schlanke Jubiläums-Stele, die an die Zeit der großen Auswanderung im 19. Jahrhundert erinnert. „Das ist ein schöner Ort, um ein erfolgreiches Projekt zu würdigen, das Waldenbuch in den vergangenen Monaten geprägt hat“, resümierte Leven vor rund 25 Gästen.

Der Standort passt – und auch zum Thema Zeitung finden sich Anknüpfungspunkte. „Die Filder-Zeitung begleitet als auflagenstärkster Lokalteil das Leben in Waldenbuch in all seinen Facetten. Das gilt ganz besonders in einem Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen und Initiativen“, sagte der Redaktionsleiter. Dazu gehöre die Vermittlung aktueller Themen ebenso, wie die Aufgabe, zurückzublicken und die Dinge in ihrem historischen Gesamtzusammenhang zu betrachten.

Dank für das Engagement

Bürgermeister Michael Lutz griff die verbale Vorlage auf und spielte den Ball weiter. „Geschichte ist Tat“, bekräftigte er. Es sei wichtig, sich in der Gegenwart über Vergangenes zu unterhalten, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Die Tageszeitung spiele dabei eine zentrale Rolle: „Ihre Berichterstattung ist eine der Brücken, die es ermöglichen, Nachrichten und Informationen aus einer Stadt zu übermitteln.“

Ohne das Engagement der Menschen vor Ort gäbe es indes wenig zu berichten. Lutz dankte zum Abschluss des Projekts deshalb vor allem jenen, die dazu beigetragen haben, die nachhaltige Jubiläumsaktion vorzubereiten und umzusetzen. Dazu gehörten Gabriele Wieser-Kick, Siegfried Schulz, Jörg Preuß und Annette Dolleschel vom zuständigen Arbeitskreis des Vereinsrings ebenso, wie die beteiligten Handwerker und die Mitarbeiter des Bauhofs.

Kurze Reise in die Vergangenheit

Siegfried Schulz, der die Texte der Gedenktafeln erarbeitet und formuliert hatte, nutzte die Gelegenheit und nahm die Gäste noch einmal mit auf eine kurze Reise in die Vergangenheit. Am Beispiel einer Waldenbucher Auswanderer-Familie zeichnete er die mit dem Abschied verbundenen Hoffnungen und Beschwernisse nach.

Dass die Nachkommen jener, die einst gingen, sich auch heute noch mit der alten Heimat verbunden fühlen, wusste Bürgermeister Lutz zu berichten. In den nächsten Tagen verschickt die Gemeinde die 46. Auflage eines jährlichen Rundschreibens, das ehemalige Mitbürger mit Nachrichten aus Waldenbuch versorgt. Einige Briefe gehen nach Tokio und Australien. Der größte Teil der Adressaten aber wohnt in Amerika.