Im Waldorfkindergarten Sonnenberg müssen das Dach und die Fußböden saniert werden. Im Sommer rücken die Bauarbeiter an.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Sonnenberg - Ein kleiner Regen macht nicht nass, sagt der Volksmund. Doch wenn es vom Himmel schüttet, so tropft es im Altbau des Waldorfkindergartens Sonnenberg durchaus immer wieder mal von der Decke. Die Kinder und Erzieher wissen sich freilich zu helfen, und stellen dann Eimer auf. Doch das ist nur eine Notlösung.

 

Nun soll das Flachdach komplett saniert werden. „Da führt kein Weg mehr dran vorbei“, sagt Ulrike Egger, die in dem Kindergarten für die Themen Gebäude, Bauen und Sanierung verantwortlich zeichnet. Das Haus wurde Mitte der 70er-Jahre gebaut, das Dach ist noch im Originalzustand. „Normalerweise hält ein Flachdach gar nicht so lang“, sagt Ulrike Egger.

Ebenfalls in die Jahre gekommen sind die Fußböden im Altbau. Auch sie sollen nun ausgetauscht werden. Das Dach schlägt mit 254 800 Euro zu Buche, die Fußböden kosten rund 77 900 Euro. Die Stadt fördert beide Projekte mit dem Investitionskostenzuschuss von jeweils 75 Prozent. Das haben die zuständigen Ausschüsse vor kurzem beschlossen.

„Für diese Unterstützung sind wir dankbar. Denn ohne die Zuschüsse wären solche Maßnahmen nicht zu stemmen“, sagt Egger. Und dennoch sind die anstehenden Sanierungsarbeiten eine enorme finanzielle Belastung für den Kindergarten. „Das wird noch viele Kindergarten-Eltern betreffen“, sagt die Verwaltungsmitarbeiterin.

Kinder- und elternfreundliche Lösung

Der Termin für die Fußbodensanierung steht bereits fest. Weil dafür der komplette Altbau geräumt werden muss, möchte das Team des Kindergartens dafür die Schließzeit im August nutzen. Doch die drei Wochen werden vermutlich nicht ganz reichen. „Die Feriengruppen in der Woche vor und nach der Schließzeit finden aber in jedem Fall statt“, betont Egger. Derzeit werde nach einer guten, kinder- und elternfreundlichen Lösung gesucht.

Bevor die Bauarbeiter anrücken können, müssen die Räume leer geräumt werden. „Die Betten sind abzubauen, die Garderoben abzuschrauben und viele Kisten zu packen“, gibt Ulrike Egger einen Ausblick. Nach den Bauarbeiten steht ein Großputz an. „Wir hoffen, dass uns unsere Eltern dabei tatkräftig unterstützen“, sagt sie.

Auch das Dach wird in jedem Fall noch in diesem Sommer gerichtet. Der genaue Termin steht aber noch nicht fest. Das Projekt ist derzeit ausgeschrieben. Allerdings: „Das Dach kann voraussichtlich von außen gerichtet werden“, sagt Ulrike Egger. Damit habe das Projekt nur wenig Einfluss auf den Alltag im Kindergarten und können unabhängig von der Schließzeit in Angriff genommen werden. Ein Teil der Dachsanierung ist die Erneuerung der Lichtkuppeln. „Die entsprechen nicht mehr der neuen Energieverordnung und müssen nun gedämmt werden“, sagt Ulrike Egger.

Eltern unterstützen das Projekt

Die Eltern stehen den beiden Großprojekten überwiegend positiv gegenüber. „Wir haben das in den verschiedenen Gremien besprochen. Der Baukreis, der auch mit Eltern besetzt ist, hat versucht, uns mit Rat und Tat zu unterstützen“, sagt Egger. Doch natürlich gebe es auch ein paar kritische Stimmen. „Aber so lang wir den Kindergartenbetrieb aufrecht erhalten, ist es für die Eltern tragbar“, betont Egger.

Hinzu kommt, dass das Dach und die Fußböden vorerst die letzten großen Baumaßnahmen gewesen sein dürften. So wurden 2009, als der Anbau für die Unter-Dreijährigen gebaut wurde, alle sanitären Anlagen modernisiert. Und außerdem können sich die Eltern künftig sicher sein, dass ihre Kinder auch bei einem großen Wolkenbruch nicht einmal ein klein wenig nass werden.