Der Gemeinderat erwägt, einen zusätzlichen Waldarbeiter einzustellen.

Weissach - Die beiden Jahre 2018 und 2019 waren zu trocken und zu warm. Darunter hatten auch die Wälder zu leiden, in denen immer mehr Bäume absterben. In Weissach will man jetzt reagieren. Die Bürgerliste und die Unabhängige Liste fordern in Anträgen, eine Stelle für einen zusätzlichen Forstwirt zu schaffen.

 

„Die Situation im Wald ist schlecht“, erklärte Andreas Pröllochs, der Fraktionschef der Bürgerliste, in der Ratssitzung am Montagabend. Sein Fraktionskollege Paul Ebser wählte drastische Worte: „Dort können wir nicht sparen. Wenn der Wald stirbt, sterben auch wir.“

Schäden durch den Borkenkäfer

Aufgrund der Hitze und Trockenheit breitet sich in den Wäldern im Kreis Böblingen der Borkenkäfer aus. Weissachs Wälder sind besonders betroffen, teilt die Gemeindeverwaltung mit. Eine der Maßnahmen ist es, dass die Forstwirte das befallene Holz möglichst schnell fällen und aus dem Wald schaffen. Bislang beschäftigt Weissach zwei Forstwirte, die mit Kollegen auf zweieineinhalb Stellen in Rutesheim kooperieren.

„Jeden Monat frisst sich der Käfer weiter durch den Wald“, sagte Susanne Herrmann (Unabhängige Liste). Uneinigkeit gab es im Gremium, wann man die Debatte um die Stelle entscheiden will – noch am Montagabend, im November oder erst nach einer Haushaltsklausur. Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU) plädierte dafür, zuerst juristisch zu prüfen, inwieweit der neue Forstwirt auch auf dem Bauhof eingesetzt werden kann. Seinem Kompromissvorschlag, die Entscheidung zu vertagen, folgte die Mehrheit der Räte. Jetzt treffen sie sich zu einer Sondersitzung am kommenden Dienstag, um über den Forstwirt zu befinden.