Walter Stubenvoll hat über Jahrzehnte das Krebenstüble geführt – und 2021 den Betrieb geschlossen. Nun ist er überraschend gestorben. Ein Nachruf.

Noch kein Jahr ist vergangen, seitdem Walter Stubenvoll – durchaus mit Wehmut – das Krebenstüble in Stetten für immer zugeschlossen hat. Am Dienstag, 28. Juni, ist der langjährige Wirt der Traditionsgaststätte im Alter von 71 Jahren gestorben.

 

Walter Stubenvoll war ein Original, ein Wirt und Küchenchef der alten Schule. 1991 übernahm er das Lokal von seinen Eltern Liesel und Julius Stubenvoll, die das Krebenstüble anno 1968 eröffnet hatten. Bis zum Schluss wurde der Wein dort in Viertelesgläser ausgeschenkt, in der Küche wurden die Speisen stets selbst zubereitet. „Von den Fleischküchle bis zu den Maultaschen“, wie Walter Stubenvoll betonte, der das Kochen von der Pike auf im ebenfalls nicht mehr existenten Parkhotel in Stuttgart gelernt hatte. Nicht nur schwäbische Küche, auch internationale und saisonale Gerichte wurden den Gästen im Krebenstüble serviert, die in den warmen Monaten am liebsten auf der Terrasse saßen und die Aussicht auf Weinberge und Yburg genossen.

Als Walter Stubenvoll im Oktober 2021 das Lokal im Krebenweg für immer schloss, tat er es, wie er sagte, „weil ich nicht mehr so kann, wie ich will“. Gefreut hätte es den Stettener, wenn die gastronomische Tradition fortgeführt worden wäre. Doch seine beiden Töchter sind beruflich andere Wege gegangen, und ein Sterne-Koch, der Interesse hatte, konnte die Finanzierung nicht schultern. Mittlerweile wird die ehemalige Gaststätte zum Wohnhaus umgebaut.

Die Trauerfeier für Walter Stubenvoll ist am Freitag, 8. Juli, 13.30 Uhr, in der Glockenkelter. Danach wird die Urne auf dem Neuen Friedhof beigesetzt. Trauerkleidung bräuchten die Gäste nicht, so die Angehörigen: „Walter war ein fröhlicher Mensch.“