Am Dienstag bleiben einzelne Kundencenter bei Versicherungen geschlossen. Über 1000 Mitarbeiterinne und Mitarbeiter bei AOK und Barmer befinden sich im Warnstreik. Was sie fordern.

Stuttgart - Über 1000 Beschäftigte haben sich nach Gewerkschaftsangaben am Dienstag bei den Krankenkassen AOK und Barmer an Warnstreiks im Zuge der Tarifgespräche beteiligt. Die meisten Teilnehmer habe es bei der AOK Baden-Württemberg gegeben, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. An einzelnen Standorten habe es kleinere Aktionen gegeben. Einzelne Kundencenter seien wegen der Warnstreiks geschlossen gewesen.

 

Befristete Arbeitsniederlegungen gab es auch in anderen Bundesländern. Verdi-Funktionärin Claudia Chirizzi sagte: „Die Pandemie belastet die tägliche Arbeit der Beschäftigten bei den Kassen massiv. Und die Inflation belastet die Geldbeutel der Beschäftigten.“ Auf beides hätten die Arbeitgeber bisher adäquate Antworten verweigert. Bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) fordert Verdi eine Erhöhung von 5,9 Prozent, mindestens aber 200 Euro, und für die Auszubildenden 150 Euro mehr. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.

Die finanziellen Spielräume seien gering, so die AOK

Die Arbeitgeber haben eine einmalige Zahlung im März von 800 Euro für Tarifbeschäftigte und 300 Euro für Auszubildende angeboten. Ab Januar 2023 soll es eine prozentuale Erhöhung der Vergütung um 1,2 Prozent geben, bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Ein Sprecher der AOK Baden-Württemberg sagte, die Krankenkasse habe Verständnis für die Wünsche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sei aber auch ihren Versicherten gegenüber verpflichtet, wirtschaftlich und nachhaltig zu handeln. „Die finanziellen Spielräume sind durch die kostenträchtige Gesetzgebung in den vergangenen Jahren und die Eingriffe in den Kassenwettbewerb zulasten der AOK Baden-Württemberg deutlich eingeschränkt.“