Rund die Hälfte aller Deutschen hat heute eine Textnachricht inklusive Alarmsignal auf ihr Handy erhalten. Was es damit auf sich hat, lesen Sie hier.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Vielleicht wundern Sie sich, wie die Textnachricht zum Warntag auf Ihr Smartphone gelangt ist und ob es sich dabei um Spam handelt.

 

Was die Warnnachricht und der Alarm bedeuten

Die Nachricht, die Sie heute auf Ihr Handy bekommen haben, ist keine SMS im klassischen Sinne. Dabei handelt es sich um eine Test-Warnnachricht, die im Zuge des bundesweiten Warntages verschickt wurde, um die verschiedenen Warnmittel von Bund und Ländern für den Katastrophenfall zu testen.

Die Nachricht mit dem Alarmsignal wurde mittels Cell Broadcast (siehe unten) an alle Smartphones innerhalb Deutschlands verschickt, welche diese Technologie unterstützen und zum entsprechenden Zeitpunkt empfangsbereit waren. Das heißt, sie waren eingeschaltet und nicht im Flugmodus.

Der dazugehörige Alarm wurde automatisch ausgelöst, um Smartphonenutzer auf die Nachricht hinzuweisen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob man das Handy stumm geschaltet hatte oder nicht. So wird sichergestellt, dass die Nutzer auf die Nachricht aufmerksam werden.

Achtung: Sollten Sie heute eine SMS erhalten, in der Sie aufgefordert werden, auf einen verdächtigen Link zu klicken, persönliche Daten preiszugeben oder Ähnliches, reagieren Sie nicht darauf. Kriminelle könnten den Massenversand der Warnnachrichten gezielt ausnutzen, um in dessen Windschatten Spam-SMS zu verschicken. Die offizielle Warnnachricht wird direkt auf dem Homebildschirm Ihres Handys angezeigt, es handelt sich dabei nicht um eine klassische SMS.

Passend dazu: Warum habe ich keine SMS erhalten?

So funktioniert Cell Broadcast

Um Netzempfang zu haben, muss sich jedes Handy mit einer Funkzelle verbinden. Diese Funkzellen werden von den Mobilfunkmasten erzeugt, die in ganz Deutschland verteilt stehen. So können Nachrichten mit dem Handy empfangen und versendet werden. Gleichzeitig kann über die Funkzelle aber auch eine Textnachricht inklusive Warnsignal an alle im Netz befindlichen Handys geschickt werden.

Der Unterschied zur SMS ist, dass die Nachrichten über Cell Broadcast auch bei einer sonst ausgebuchten Funkzelle verschickt werden können. Beim massenhaften Verschicken von SMS kann es dagegen zu einem erheblichen Zeitverzug zwischen Versand und Empfang kommen. Das könnte in realen Katastrophenszenarien wichtige Zeit kosten. Darüber hinaus können Nachrichten über Cell Broadcast anonymisiert verschickt werden. Das heißt, die Behörden können die Bevölkerung über das Handy warnen, ohne dafür eine riesige Liste mit Mobilnummern zu führen.

Über Cell Broadcast lassen sich jedoch nicht alle Geräte erreichen. Grund dafür ist, dass bei alten Geräten oft die Betriebssysteme nicht mehr von den Herstellern aktualisiert werden. So können wichtige Updates wie die Cell-Broadcast-Fähigkeit nicht aufgespielt werden. Eine unvollständige Liste mit empfangsfähigen Handys hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK ) auf dieser Infoseite zur Verfügung gestellt.