Katzen sind bekannt für ihr Miauen, aber was wollen die Vierbeiner uns damit sagen? Was die Gründe für das Miauen sind und wie Sie die Katzensprache richtig deuten, erfahren Sie hier im Artikel.

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Katzenbesitzer sind vertraut mit den Geräuschen von Katzen. Vor allem das einzigartige Miauen der Samtpfoten ist den Menschen bekannt. Aber was wollen uns Katzen damit eigentlich sagen? Die Gründe für ein Miauen sind vielfältig.

 

Woher kommt das Miauen?

Das Miauen von Katzen stammt aus der Welpenzeit. Während die erwachsenen Tiere größtenteils nonverbal miteinander kommunizieren, sind die noch blinden Neugeborenen ausschließlich auf Laute angewiesen. Schnurren und Miauen sind für Katzenbabys die wichtigsten Kommunikationsmittel. Das Schnurren der Mutter gibt den Katzenwelpen Orientierung und Beruhigung (auch von und an Geschwister). Durch Miauen können die Katzenbabys auf ihre Grundbedürfnisse wie Hunger oder Kälteempfinden aufmerksam machen.

Mit der Zeit tritt das Miauen neben anderen Lauten (zum Beispiel Schnurren, Fauchen und Knurren) und der Körpersprache in den Hintergrund und macht einen deutlich kleineren Teil der gesamten Kommunikation aus. Auch die individuelle Prägung und die Rasse haben Einfluss auf das Miau-Verhalten der Katze. So gehört zum Beispiel die Siamkatze zu den kommunikativsten Katzenrassen in Verbindung mit einer sehr lauten Stimme.

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Zusammenspiel aus Lauten und Körpersprache

Eine erwachsene Katze miaut wegen verschiedenster Bedürfnisse. Um das Miauen von Katzen richtig zu deuten, ist es deswegen wichtig, auch auf die anderen Signale wie Körpersprache zu achten. Auch die Situation verrät viel über den Grund des Miauens.


Die 8 Gründe, warum Katzen miauen

Es gibt einige Gründe, warum Katzen miauen, allerdings spielt gerade bei Hauskatzen auch die Konditionierung eine große Rolle. Katzen wissen, dass wir auf ihr Miauen reagieren und können deswegen sehr hartnäckig sein. Bekam eine Katze in der Vergangenheit eine Reaktion auf ein Miauen, lässt sich dies sehr schwer wieder abgewöhnen, weshalb auch das eigene Verhalten reflektiert werden sollte. Die Hauptgründe, warum Katzen miauen sind folgende:

#01 - Wenn sich die Katze freut

Auch wenn sich eine Katze einfach nur freut Sie zu sehen, drückt sie dies über ein Miauen aus. In diesem Fall miaut die Katze häufig hintereinander, was sie teilweise auch mit einem Purren einleitet.

#02 - Wenn die Katze Hunger hat

Das Miauen von Katzen dient ihnen hauptsächlich zur Kommunikation mit den Menschen, da Katzen untereinander größtenteils lautlos kommunizieren. Hunger ist im Alltag mit dem Menschen einer der häufigsten Gründe für die Laute. In diesem Fall ist das Miauen meist lang und wiederholt. Es handelt sich zwar auch um einen instinktiven Laut (Katzenmutter und Babys), dennoch spielt das eigene Verhalten eine wichtige Rolle für die Miau-Gewohnheiten der Katze in Bezug auf Nahrung. Achten Sie auf feste Essenszeiten, wenn die Katze ständig miauen sollte, nur weil Sie sich in der Küche aufhalten. Regelmäßige Essenszeiten geben dem Tier außerdem Orientierung und Sicherheit.

#03 - Wenn Katzen läufig sind

Ein vermehrtes Miauen kann auch hormonelle Gründe haben. Das Miauen der Katze geht dann häufig mit Unruhe einher. Katzenweibchen laufen vermehrt hin und her und zeigen ihren Zustand durch Reiben des Kopfes an Gegenständen, Rollen auf dem Boden oder vermehrtes Markieren. Ist ein Kater rollig, verstärkt sich die Unruhe, wenn er andere Katzen (auch über weite Strecken) riecht. Vor allem nachts kann dann ein lautes und ausdauerndes Miauen die Folge sein.

#04 - Aus Gewohnheit

Katzen sind starke Gewohnheitstiere. Auch im Freien haben sie eigene Tagesabläufe, feste Revierwege und Orte für ihren Toilettengang, was so manchen Gartenbesitzer zur Weißglut bringt. Nicht selten Miauen Katzen auch aus Gewohnheit. Das hängt dann wiederum stark mit dem Verhalten bzw. den Reaktionen des Menschen zusammen. Bekommt die Katze etwas zu essen, wenn sie miaut, wird sie auch miauen, wenn sie nicht viel Hunger hat. Ein Miauen aus Gewohnheit erkennen Sie an einer sonst entspannten Körpersprache (zum Beispiel ruhige Bewegungen). Auch wenn es schwerfällt, sollten Sie in solchen Situationen die Katze besser ignorieren.

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#05 - Wenn die Katze Beute sieht und nicht fangen kann.

Katzen haben einen ausgeprägten Jagdtrieb. Bei manchen Katzen kann es beim Jagen auch passieren, dass sie nach einiger Zeit beginnen leise zu miauen. Oft schnattert die Katze dann bei den Lauten. Woran das genau liegt, ist nicht bekannt. Hier kann es sich um eine Art „Gemecker“ bzw. Frustration oder auch um eine Kommunikation mit der Beute handeln (Anlocken).

#06 - Wenn die Katze Schmerzen hat

Ein Miauen kann bei Katzen auch der Ausdruck von Schmerzen sein oder dafür, dass dem Tier etwas unangenehm ist. Typische Situationen sind, wenn sich die Katze zum Beispiel putzt oder auf dem Klo befindet. Bei stärkeren und/oder andauernden Schmerzen miauen Katzen oft auch länger anhaltend.

#07 - Aufmerksamkeit oder Langeweile

Auch Aufmerksamkeit oder Langeweile können Gründe für ein Miauen sein. Katzen sind zwar eher Einzelgänger, aber dennoch kann Einsamkeit eine Rolle spielen. Wenn die menschliche Bezugsperson nachts schläft, während die Katze aktiv ist, kann die Distanz durch eine verschlossene Schlafzimmertür in nächtliches Miauen ausarten. Unterforderung und Einsamkeit gehen auch oft ineinander über. Bei Freigängern ist solch ein Verhalten meist weniger zu beobachten. Sollte ein regelmäßiger Freigang für die Katze nicht möglich sein, sollten Sie diese tagsüber mehr beschäftigen. Auch die Anschaffung einer zweiten Katze kann eine Lösung sein. Allerdings sollten die Tiere richtig an einen zweiten Artgenossen in der Wohnung herangeführt werden, um zu viel Stress zu vermeiden.

#08 - Stress und Verunsicherung

Stress und Verunsicherung können auch ein Grund für ein Miauen sein. Katzen reagieren bereits auf kleine Veränderungen oft sehr sensibel. Neue Gerüche, Möbel oder fremde Menschen können Katzen verunsichern und Stress oder Angst auslösen. In diesen Fällen verkriechen sich die Tiere auch meist. Schenken Sie der Katze dann vor allem tagsüber mehr Aufmerksamkeit und geben Sie dem Tier Zeit für Veränderung, indem Sie es langsam an Neues heranführen.

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