Bauprojekte, Wahlen und ein CSI-taugliches Kriminallabor: Wir haben zusammengetragen, welche Neuerungen und Highlights das Jahr in Waiblingen, Backnang, Schorndorf und anderswo bringen wird.

Rems-Murr-Kreis - Die Gartenschau ist vorbei, doch Zeit zum Durchschnaufen bleibt der Schorndorfer Stadtverwaltung kaum. Denn es stehen mit der Haushaltsstrukturkommission und der Entwicklung einer Strategie für die Zeit bis 2030 wichtige Entscheidungen an. Gleichzeitig wird in der Daimlerstadt kräftig gebaut und saniert, vor allem im Bereich der Kinderbetreuung und Schulen. Der sechsgruppige Kindergarten Haldenstraße in Haubersbronn wird im Februar bezogen, zudem starten die Bauarbeiten für eine weitere Einrichtung im Schorndorfer Norden. Die Fassadensanierung der Gottlieb-Daimler-Realschule wird fortgesetzt, in diesem Zuge werden die Unterrichtsräume digitalisiert. Für Autofahrer werden es vermutlich vor allem zwei Baustellen sein, die sich bemerkbar machen: der Tuscaloosa-Kreisverkehr am westlichen Ortseingang wird umgebaut, die wichtige Kreuzung Burg-/Schlichtener Straße saniert.

 

Eine besondere Ehrung steht am 15. März an: die Journalistin und Fernsehmoderatorin Dunja Hayali bekommt den Künkelinpreis verliehen. Ansonsten können sich alle Gartenschaufans auf die Fortsetzung einiger Veranstaltungsformate freuen. In den Sommerferien soll es jeden Samstag einen „Kultursommer“ im Stadtpark geben, für den Schlosspark sind Matinées geplant.

Winnenden: Jakobus-Altar in der Schlosskirche wird 500 Jahre alt

Der geschnitzte Altar in der Schlosskirche ist eines der Wahrzeichen Winnendens. Er zeigt das Hähnchenwunder von Santo Domingo de la Calzada auf dem Jakobsweg. Zum 100. Todestag des Winnender Kunstmalers Julius Kornbeck gibt es eine Sonderausstellung. Im Wohngebiet Adelsbach, das größte im Kreis, beginnen die Bauarbeiten, ebenso die Neugestaltung des Holzmarktes. Der Sanierung des Wunnebads steht nichts mehr im Weg, der Bund hat einen Zuschuss bewilligt.

Waiblingen: neue Kitas und ein Besuch der BMX-Weltelite

„Das Ausbauprogramm für Kindergartenplätze ist straff“, hat der Wablinger Oberbürgermeister Andreas Hesky beim Neujahrsempfang im Bürgerzentrum verkündet. Zum einen wird die in Public-Private-Partnership mit der Firma Stihl geplante mehrgruppige Mia-Stihl-Kindertagesstätte fertig, an der die Stadt mit einem Baukostenzuschuss von 1,6 Millionen Euro beteiligt ist und im Gegenzug 20 Plätze belegen kann. Außerdem startet in Waiblingen-Süd neben dem Sporthallenneubau die Arbeit an einer weiteren Kindertagesstätte mit mehreren Gruppen – samt dem Bau von 21 Wohneinheiten. Angesichts des hohen Bedarfs will Waiblingen beim Freibad als Interimslösung eine weitere Kita in Systembauweise errichten lassen. Ein Großprojekt für dieses Jahr sei auch der Bau einer Mensa für die Friedensschule in Neustadt, deren Spatenstich unmittelbar anstehe, sagt der Baubürgermeister Dieter Schienmann. Anno 2020 stehe in Waiblingen außerdem endlich der Bau des neuen Park-and–Ride-Parkhauses beim Bahnhof und vis-à-vis der Bahngleise die Eröffnung des neuen Biketowers an.

Kulturell stechen zwei Ereignisse hervor: die zweite Opernwerkstatt mit internationalen Nachwuchsstars der Opernszene und der Vans Pro Cup, bei dem sich die Weltelite der BMX-Fahrer auf dem Platz neben dem Hallenbad ein spektakuläres Stelldichein geben wird.

Backnang: viele Einweihungen und 50 Jahre Straßenfest

Von einem Jahr der Einweihungen und Eröffnungen hat der Backnanger Oberbürgermeister Frank Nopper in seiner Neujahrsansprache gesprochen. So rechnet man unter anderem mit der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts zum innerörtlichen Hochwasserschutz rund um die Aspacher Brücke sowie von mehreren Wohneinheiten an der Mühlstraße und auf dem früheren Klinikareal. Auch die Firma d+b-Audiotechnik will ihr neues Produktions- und Logistikgebäude im Spinnerei-Areal einweihen. In Sachen vierspuriger B-14-Ausbau will das Regierungspräsidium mit der Errichtung des zweiten Murrtalviadukts beginnen.

Ohnehin immer der Höhepunkt der Backnanger Festsaison, steht es heuer unter ganz besonderen Vorzeichen: Der von Stadtchef Nopper stets gerne als „größtes, ältestes und schönstes Straßenfest im Land“ bezeichnete Backnanger Event jährt sich im Juni zum 50. Mal.

Fellbach: Kultursommer mit dem Gastland Frankreich

In Fellbach steht in diesem Jahr die Fertigstellung der Neuen Mitte im Stadtteil Schmiden an. Gestartet wird unter anderem auch mit dem Baugebiet „Hallenbad“, im Gewerbegebiet Siemensstraße will die Stadt bereits in die Vermarktung gehen, und das vollautomatische Fahrradparkhaus am Bahnhof soll ebenfalls in Angriff genommen werden. Sicherlich sehnlichst erwartet wird der Weiterbau am Wohnhochhaus, das jetzt auf den Namen Schwabenlandtower hört. Das veranstaltungsmäßig wohl umfangreichste Ereignis ist der nach standardmäßigen drei Jahren Pause stattfindende Kultursommer, der im Zeichen des Gastlandes Frankreich steht. Und dann bereitet man sich kultur- und festmäßig schon auf das Jahr 2021 vor – dann nämlich wird die Kappelbergstadt 900 Jahre alt.

Weinstadt: Start für das Großprojekt Endersbacher Mitte

Weinstadt treibt 2020 den Bau neuen Wohnraums mit den Neubaugebieten Halde V in Endersbach und Furchgasse in Schnait voran. In Ersterem soll dabei auch Geschosswohnungsbau entstehen mit etwa 150 Wohnungen, von denen 25 Prozent als preisreduzierte Mietwohnungen vermarktet werden sollen. Weitere sozial geförderte Wohnungen errichtet die Kreisbaugesellschaft dort im Gebäude der Energiezentrale und der Kindertagesstätte Irisweg. Läuft alles weiterhin nach Plan, kann die fünfgruppige Kita zum neuen Kindergartenjahr in Betrieb gehen.

Derweil startet mit der Sanierung der Endersbacher Ortsmitte ein neues Großprojekt, in dessen Zuge auch die Einkaufsstraße neugestaltet werden soll. Die Kosten werden mit 3,74 Millionen Euro beziffert, wobei Weinstadt mit einer Förderung in Höhe von 60 Prozent durch das Land rechnen kann. Eine weitere wichtige Maßnahme zur Wirtschaftsförderung ist die Vermarktung der Grundstücke des neuen Gewerbegebiets „An der Rems“ auf dem ehemaligen Birkel-Areal. Kulturell plant man, einige Erfolgsveranstaltungen aus dem Gartenschaujahr wieder zu organisieren, etwa die Sunset Lounge im Weinberg und das Remsufer-Open-Air in Großheppach.

Kreis: Das Landratsamt baut neue Verwaltungsgebäude

Das Landratsamt treibt die Konzentration seiner eigenen Büros in Waiblingen auf letztlich nur noch zwei Standorte voran. Die Planer nehmen in diesem Monat die Hintergrundarbeiten für den Anbau am Alten Postplatz auf. In der Rötestraße, wo große Teile des Dezernats II (Ordnung, Gesundheit und ÖPNV) in einem Neubau einziehen sollen, will man im ersten Quartal mit dem Abbruch der bestehenden Gebäude beginnen. Baustart für das neue Verwaltungsgebäude, das etwa 170 Mitarbeiter beherbergen wird, ist im zweiten Quartal, die Fertigstellung Mitte/Ende 2022 geplant. Die Kreisbaugesellschaft will mehrere Projekte zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum fertigstellen oder beginnen. Im Oktober soll der zweite Wohnbaugipfel des Kreises stattfinden. Politisch zu klären ist die weitere Entwicklung rund um das Krankenhaus in Winnenden. Die Gremien sollen darüber im Frühjahr beraten. Noch in diesem Monat will man die neue Notfall-Aufnahmestation in Schorndorf eröffnen.

Großveranstaltungen und Jubiläen an Rems und Murr

Der Zweckverband Wieslauftalbahn feiert sein 25-jähriges Bestehen, zehn Jahre ist es her, dass die Schwäbische Waldbahn reaktiviert wurde. Beide Ereignisse sollen gebührend gefeiert werden. Das nächste Großereignis findet bereits am kommenden Wochenende in Murrhardt statt: Die Stadt ist beim ersten Landesnarrentreffen auf Rems-Murr-Gebiet außer Rand und Band. Auch in Korb wird dieses Jahr gefeiert: das 750-jährige Bestehen.

Im Sommer sollen in den Kommunen im Rahmen des Remstalsommers etliche erfolgreiche Veranstaltungen der Remstal-Gartenschau wiederholt werden, sowohl in den einzelnen Kommunen als auch im Rahmen von interkommunalen Ereignissen wie etwa „Das Remstal singt!“, die Remstal-Museumsnacht oder die Nacht der Kirchen. Und im September ist der 20. Tag des Schwäbischen Waldes.

Wahlen: Zwei Rathäuser bekommen einen neuen Bürgermeister

Zwei Bürgermeisterwahlen stehen in diesem Jahr an. Die erste ist am 2. Februar in Alfdorf. Dort möchte der amtierende Rathauschef Michael Segan (CDU) seine Amtszeit zum zweiten Mal verlängern. Das allerdings wollen ihm zwei Gegenkandidaten streitig machen: Ronald Krötz, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Aalen, sowie der exzentrische Unternehmer Thomas Hornauer aus Plüderhausen. Auch Maximilian Friedrich (Freie Wähler) ist nach acht Jahren als Bürgermeister in Berglen nicht amtsmüde. Friedrich, der sein Amt 2012 im Alter von nur 25 Jahren angetreten hatte, hat bereits angekündigt, sich wieder bewerben zu wollen.

Auch bei der Polizei stehen viele Neuerungen an

Große Ereignisse werfen auch bei den Ordnungshütern ihre Schatten voraus. Die Polizei dürfte vor allem dem Bezug des neuen Führungs- und Lagezentrums in Aalen entgegenfiebern – rund 50 Mitarbeiter aus Waiblingen werden voraussichtlich im Oktober oder November dorthin umziehen. „Beim Bau sind wir dem Zeitplan momentan sogar voraus“, sagt der Polizeisprecher Holger Bienert. In Waiblingen wiederum hat Ende 2019 das neue kriminaltechnische Labor seinen Betrieb aufgenommen. Durch die Beförderung des Kripo-Chefs Reiner Möller zum Präsidenten wird dessen Posten neu besetzt. Und ein neuer Leiter der Schutzpolizeidirektion wird erkoren – Amtsinhaber Bernhard Weber ist Polizeipräsident in Ulm geworden.