In den britischen Medien taucht in den letzten Tagen vermehrt der Begriff „Pingdemic“ auf. Was das Wort bedeutet, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Um die Bedeutung des britischen Wortes „Pingdemic“ zu verstehen, ist es wichtig, sich die aktuelle Lage in Großbritannien etwas zu verdeutlichen. Seit dem 19.07.2021, dem sogenannten „Freedom Day“, sind in Großbritannien fast alle Corona-Maßnahmen entfallen. Das Credo ist seit dieser Woche somit Eigenverantwortung statt Vorschriften. Da nun wieder ausgelassen und ohne Beschränkungen in Clubs sowie auf Partys und sonstigen Veranstaltungen gefeiert werden darf und Masken und Abstände weitgehend freiwillig sind, ist eine steigende Inzidenz auch bei einer Impfrate von fast 90 Prozent (min. Erstimpfung) bzw. fast 70 Prozent (vollständig geimpft) eine logische Konsequenz. Mittlerweile ist die 7-Tage-Inzidenz in Großbritannien bei fast 500 angelangt (alle aktuellen Daten zur Verbreitung des Coronavirus in Großbritannien finden Sie hier).

 

Was bedeutet „Pingdemic“?

Da in Großbritannien nun täglich etwa 40 und 50 Tausend neue Coronafälle gemeldet werden, steigt somit auch die Anzahl der Quarantänefälle schlagartig an, was zu neuen Problemen führt. „Pingdemic“ ist dabei ein Kofferwort, dass aus der Kombination der englischen Wörter „Ping“ und „Pandemic“ besteht. Es beschreibt genau diese Probleme der Quarantäne-Konsequenzen durch die drastischen Lockerungen. Zu Beginn der Woche befanden sich bereits etwa 1,7 Millionen Menschen in Großbritannien in Quarantäne(1), die von der NHS Corona-App „gepingt“ bzw. vom Gesundheitsdienst angerufen wurden.

„Pingdemic“ beschreibt die Quarantäne-Konsequenzen

Erkennt die NHS Corona-App einen nahen Kontakt zu einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person, wird diese „angepingt“ und es wird zu einer 10-tägigen Quarantäne geraten, welche auch wahrgenommen werden muss. Die hohe Zahl an Quarantänefällen stellt Großbritannien nun vor neue wirtschaftliche Herausforderungen, da jetzt auch in vielen Unternehmen die Mitarbeiter bedingt durch Quarantäne ausfallen.

Leere Regale verdeutlichen die „Pingdemic“

Das Ausmaß der hohen Quarantänefälle ist vor allem an den leeren Regalen in den Einkaufsläden zu erkennen. Grund für die leeren Regale ist nicht etwa, dass es weniger Nahrungsmittel gibt, wie die BBC berichtet, es ist vielmehr die hohe Ausfallrate der Mitarbeiter. So müssen zum Beispiel auch große Supermarktketten ihre Öffnungszeiten einschränken, zahlreiche Aushilfen einstellen und dennoch einzelne Filialen schließen.