In den USA erlebt die Auktionsplattform Whatnot gerade einen kleinen Hype. Was es mit der App auf sich hat, lesen Sie im Artikel.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Wenn es um private Auktionen im Internet geht, kommt man an eBay nicht vorbei. Eine wirkliche Alternative gibt es bislang nicht. Könnte sich das nun mit Whatnot ändern?

 

Was ist Whatnot?

Whatnot ist eine appbasierte Liveauktionsplattform, die im Jahr 2019 gegründet wurde. Ursprünglich lag der Hauptfokus auf dem Kauf und Verkauf von Spielzeugfiguren der Marke Funko. Mittlerweile hat das Unternehmen sein Sortiment jedoch erweitert und ist ein Marktplatz für die verschiedensten Produkte aus der Popkultur geworden. Von Pokemónkarten über Spielzeugfiguren oder Mangas bis hin zu NFTs ist alles dabei.

Passend dazu: Was sind NFTs?

Wie funktioniert Whatnot?

Whatnot verbindet das Prinzip von eBay und Twitch. Die Verkäufer bieten ihre Waren in Echtzeitauktionen direkt im Livestream an. Die Käufer geben im Chat wie bei einer echten Auktion Gebote ab, bis das Höchstgebot erreicht ist. Es gibt zwar auch die Möglichkeit, Produkte zu einem Festpreis zu verkaufen, der Hauptfokus liegt aber auf den Liveauktionen, dem großen Alleinstellungsmerkmal der Plattform.

Ist Whatnot in Deutschland verfügbar?

Noch ist Whatnot nur für Verkäufer in den USA und Kanada zugänglich. Deutsche Nutzer können sich allerdings als Käufer registrieren und an Auktionen teilnehmen. Das Mindestalter für einen Account liegt bei 18 Jahren. Sollte die App jedoch weiterhin so rasant wachsen, ist eine Expansion in andere Länder durchaus denkbar. Erst im Juli 2022 hat das Unternehmen laut Techcrunch eine weitere große Finanzierungsrunde durchlaufen und insgesamt 260 Millionen Dollar Investorengelder eingesammelt. Damit liegt die Firmenbewertung aktuell bei 3,7 Milliarden US-Dollar.

Lesen Sie auch: So funktioniert OnlyFans

Ist Whatnot eine Konkurrenz für eBay?

Ob Whatnot seine Nutzerzahlen weiter ausbauen kann, muss das junge Unternehmen erst noch beweisen. Laut Crunchbase verzeichnet die Plattform derzeit etwas mehr als 6 Millionen Aufrufe pro Monat bei einem durchschnittlichen Nutzerwachstum von fast 50 %. Das ist zwar sehr ordentlich, doch eBay hat laut der Seite similarweb fast 800 Millionen monatliche Aufrufe weltweit. Hier ist also noch eine lange Aufholjagd hinzulegen. Ganz davon abgesehen muss sich das Liveformat für Auktionen erst noch beweisen. Schließlich ist nicht jede Privatperson dazu bereit, sich derart offen im Internet zu präsentieren. Dagegen sind die Auktionen auf eBay recht anonym. Zudem könnte der Platzhirsch das Konzept schlicht und einfach kopieren und in die eigene Plattform integrieren. Es bleibt also abzuwarten, ob sich Whatnot durchsetzen kann und eine Nische für sich findet.