Stuttgart ist Mainstream und alle laufen gleich rum? Von wegen! Die Stadt hat mehr zu bieten als Menschen in Einheitstracht - nämlich Modejunkies mit Geschmack. Ab sofort stellen wir euch die Trendsetter aus dem Kessel vor. Dazu gibt's Feedback zu Shops, Stil und Modesünden. Heute mit Businessman Heiko Grelle.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Stuttgart - "Ich bin kein typischer Klamottenmensch", sagt Heiko Grelle, ein leidenschaftlicher Surfer, der einst den Club Schräglage mit Kumpels aus dem Boden stampfte und die Marke Volcom nach Deutschland holte. "Mein Style ist eher, mich nicht über Klamotten auszudrücken bzw. ausdrücken zu wollen". Dass er seit mehr als 20 Jahren mit Klamotten zu tun hat, liege eben daran, dass er diesen Lifestyle - ein Boardsportnerd, wie er selbst so schön sagt, zu sein - lebe und auch verkörpere. "Ich habe mich schon relativ früh für Klamotten interessiert", neben dem (Aus-)Leben des eigenen Lifestyles, auch aus dem Grund: Youth against Establishment. Der heute 51-Jährige hat in den 80-er Jahren gern zu neon-gelben, hellblauen und pinken Shirts gegriffen, seine Boardshorts damals sogar selbst designt und als Student auch mal eine grau-pink gestreifte Karottenhose getragen und das sei das Einzige, das er schon immer mit sich herumtrage. "Das war von Anfang an in mir drin. Ich kann auch nicht sagen warum, aber ich finde nichts schlimmer, als diese angepasste Norm." Deshalb greift Heiko auch heute noch zu crazy Farbkombinationen, auch wenn er im Leben schon mehrere Schwarz-Phasen hatte. Und das obwohl All-Black so ein Hipster-Ding ist. Doch dem Businessman geht es eher darum: "Wenn die Hipster über Style reden, dann muss ich lachen. In meinen Augen ist das kein Style, sondern eher eine zeitgeistige Uniform."