Die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Sindelfingen ist binnen zehn Jahren auf 8800 Seelen geschrumpft. Weil dadurch auch Kirchensteuern fehlen, überlegen sich Gemeindeleitung und Basis, was tun mit zunehmend ungenutzten Gottes- und Gemeindehäusern.

Sindelfingen - Die Diagnose ist hart und ernüchternd. Aber was hilft es, den Kopf in den Sand zu stecken? Die Entwicklung der Gemeindegliederzahlen bei der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Sindelfingen kennt seit Jahrzehnten nur einen Trend: abwärts. Konnte der Kirchenpfleger anno 2000 noch 14 000 Seelen in seinen Büchern vermerken, waren es zehn Jahre später rund 11 600. „Ende 2020 hatten wir noch 8800 Gemeindeglieder. Bis 2030 könnten es nur noch 6000 bis 7000 sein, womöglich weniger“, sagt Katrin Haag, seit April neue Kirchenpflegerin. Sie als gelernte Betriebwirtschaftlerin, zuvor 20 Jahre in der freien Wirtschaft tätig, hat einen geübten Blick auf Zahlen.