Die erste Wasenfahrt mit dem Partyfloß auf dem Neckar war ein Stimmungstest. Funktioniert Livemusik bei Abstandsregeln?

Stuttgart - Keine Polonaise bitte! Die Jungfernfahrt des Wasen-Partyfloßes am Freitagabend auf dem Neckar war in vielerlei Hinsicht eine Premiere. Erstmals in diesem Jahr durften Dirndl und Lederhose aus dem Schrank. Erstmals startete eine Sitz-la-Ola unter dem Motto: „Besteck liegen lassen, Hände nach oben.“ Die Stimmung an Bord war prächtig, offenbar ist der schwimmende Volksfest-Ersatz nicht nur eine „Herzensangelegenheit“ des Neckar-Käpt’ns Jens Caspar.

 

Zünftig ging’s zu, die Trachtenquote lag bei 90 Prozent, und zur Stärkung gab’s ein Bierfässle pro Tisch sowie den schwäbischen Dreiklang aus Fleischküchle, Maultaschen und Landjäger. Leinen los! hieß es zu „Ein Bett im Kornfeld“ – nicht vom Band, sondern live gesungen vom Party-Graf. Das Schunkeln klappte wunderbar, nur mit beim Mitsingen („Ulalalala“) fremdelte der ein oder andere noch ein wenig. Stargast Geri der Klostertaler gab jedenfalls alles: Er sang, jodelte, spielte Saxofon, Panflöte, Dudelsack. Und er sprach vielen aus dem Herzen: „Endlich mal wieder raus von Zuhaus’!“ Die zwölf Wasenfahrten sind so gut wie ausgebucht.