Das Dach der Turnhalle im Rembrandtschulzentrum ist undicht. Wasser hat die Elektrik beschädigt. Was eine Reparatur kostet und ob diese wirtschaftlich überhaupt noch sinnvoll ist, steht derzeit noch nicht fest.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Es tropft von der Decke der Turnhalle im Rembrandtschulzentrum. Das Dach ist undicht. Das eingedrungene Wasser hat die Elektrik in Mitleidenschaft gezogen. Mit der Konsequenz, dass kein Licht mehr eingeschaltet werden kann. Darum ist die Halle derzeit nur bei Tageslicht, also für den Schulunterricht nutzbar, und auch das nur eingeschränkt. Die Vereine müssen größtenteils draußen bleiben. Darauf weist auch ein Zettel hin, der an der Glastür klebt. „Kein Vereinssport ab 17 Uhr in der Sporthalle bis auf Weiteres möglich“, ist darauf zu lesen.

 

Die Kosten für die Reparatur stehen noch nicht fest

Details zu dem entstandenen Schaden und dessen Behebung kann Karin Korn noch nicht nennen. Die verschiedenen Ämter untersuchten derzeit die Situation und erarbeiteten eine Stellungnahme, sagt die Leiterin des Schulverwaltungsamts. Gleichzeitig werde alles Notwendige veranlasst, um weitere Schäden zu vermeiden. Wo und warum genau das Dach undicht ist, was eine Reparatur kostet und ob diese wirtschaftlich überhaupt noch sinnvoll ist, steht derzeit noch nicht fest.

Das Unternehmen Drees & Sommer bescheinigte der Halle bereits vor einiger Zeit in einer Studie zum baulichen Zustand der Schulen einen gewissen Sanierungsbedarf. Damals sei man von Kosten von rund einer halben Million Euro ausgegangen, sagt Korn. Mittlerweile schätzt die Stadt den notwendigen Sanierungsaufwand auf mehr als drei Millionen Euro. Das kann nicht aus der Portokasse bezahlt werden.

Wenig Hoffnung auf eine schnelle Lösung

Wie es mit der Turnhalle weitergehen könnte, müsse daher noch einmal „grundsätzlich zwischen den verschiedenen Ämtern abgestimmt werden“, sagt Karin Korn. Sie fürchtet, dass es keine schnelle Lösung gibt. „Bei Ad-hoc-Schäden ist das meist nicht machbar.“ Denn normalerweise hätten Sanierungsprojekte eine Vorlaufzeit von etwa einem halben Jahr. Von dieser Planungsphase bekomme der Bürger aber nichts mit. Doch bei unvorhergesehenen Schäden werde eben schon die Vorbereitung der Sanierung von der Öffentlichkeit verfolgt. Die Folge sei, dass es Außenstehenden unendlich lang vorkomme, bis endlich etwas passiere.

Die Turnhalle im Möhringer Rembrandtschulzentrum hat freilich in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme gemacht. Mal tropfte es von der Decke, mal drückte das Wasser durch die Wände. Vor vier Jahren wurde das Dach für rund 20 000 Euro zumindest teilweise saniert. Eine Kompletterneuerung, die das Zehnfache gekostet hätte, konnte damals noch abgewendet werden.

Die CDU fordert einen Zustandsbericht

Im Sommer 2011 ließ die Stadt zudem die Abflussrinnen erhöhen, welche das Wasser bei Starkregen von der Halle weg leiten. Nicht zuletzt ließ die Verwaltung Leitungen und Schächte im Untergeschoss der Halle reinigen und vom Schlamm befreien, damit diese wieder mehr Wasser aufnehmen können. Nutzer der Halle forderten immer wieder, dass eine Drainage gebaut wird. Denn die Halle ist an drei Seiten von einem Graben umgeben, weil sie unter dem Niveau des Geländes liegt. Doch geschehen ist bis heute nichts.

Die CDU greift das Thema in einem Antrag auf. „In den letzten Tagen ist bekannt geworden, dass in der Sporthalle des Königin-Charlotte-Gymnasiums ein Schaden entstanden ist, der die Nutzung der Sporthalle durch die Vereine einschränkt, eventuell sogar unmöglich macht“, schreibt die Gemeinderatsfraktion. Vor diesem Hintergrund will sie Klarheit über die aktuelle Situation der Sporthallen in Möhringen haben und fordert einen Zustandsbericht. Die Verwaltung soll über den baulichen Zustand der Gebäude und den Sanierungsbedarf berichten. Zudem soll sie eine Übersicht geben, in welchem Umfang die Hallen von Schulen und Vereinen genutzt werden. Darüber hinaus möchte die CDU wissen, wie sich die Situation der Sporthallen im Stadtbezirk künftig entwickeln wird.