Die schwarze Szene feiert sich jedes Jahr zu Pfingsten in Leipzig selbst - sei es in Schnürstiefeln, Spitze, mit schwarzem Zylinder oder mit jeder Menge Kunstblut. Bei den Fans von Wave-Gotik steht auch Hochkultur hoch im Kurs.

Leipzig - Das Wave-Gotik-Treffen hat rund 21 000 Fans aus aller Welt zu Pfingsten nach Leipzig gelockt. Insgesamt spielten 220 Bands an 50 Spielstätten. „Die Stimmung war sehr entspannt - so wie wir das von unseren Gästen gewohnt sind“, sagte Festivalsprecher Cornelius Brach am Montag. Rund ein Viertel der Gäste kam aus dem Ausland - aus vielen europäischen Ländern, aber auch aus Japan, Australien, den USA und Südamerika.

 

Auf dem Spielplan standen Konzerte von Szene-Bands wie Blutengel oder Dark Funeral. Brach zufolge waren aber auch andere kulturelle Angebote beliebt. Sowohl die Aufführung von Antonín Dvoráks „Stabat mater“ am Sonntagabend am Völkerschlachtdenkmal, als auch das Orgelkonzert im Gewandhaus, Opernaufführungen und spezielle Führungen in Leipziger Museen seien auf viel Interesse gestoßen.

2016 feiert das Festival zu Pfingsten den 25. Geburtstag

Gleiches galt für die Tour auf dem Leipziger Südfriedhof, wo den Teilnehmern Totenrituale erklärt und Gräber gezeigt wurden. Erstmals fand eine naturkundliche Führung auf dem Friedhof statt. Dabei wandelten die Teilnehmer auf den Spuren der Fledermäuse.

Zum „Viktorianischen Picknick“ mit rund 2500 Besuchern auf den Wiesen im Clara-Zetkin-Park wurde traditionell Wert auf die angemessene Garderobe gelegt. Viktorianisch, Barock, Rokoko, Biedermeier oder 18. Jahrhundert stand auf der Kleiderordnung. Bis in den Dienstagmorgen hinein soll die Party in Leipzig noch weitergehen. 2016 feiert das Festival zu Pfingsten den 25. Geburtstag.