Die Corona-Pandemie hat den Bierabsatz in Deutschland deutlich gedrückt: Die Brauereien verkauften im ersten Halbjahr knapp 303 Millionen Liter weniger als im Vorjahreszeitraum.

Bier - Die ansässigen Brauereien und Bierlager verkauften im ersten Halbjahr dieses Jahres rund 4,3 Milliarden Liter alkoholhaltiges Bier und Biermischgetränke, das waren knapp 303 Millionen Liter oder 6,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Der Deutsche Brauer-Bund warnte vor Einschnitten auch nach Ende der pandemiebedingten Beschränkungen.

 

Nach Angaben des Statistikamtes in Wiesbaden sank der Inlandsabsatz im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr um 5,9 Prozent auf etwa 3,5 Milliarden Liter. Demnach wurden knapp 760 Millionen Liter steuerfrei ins Ausland exportiert oder als Haustrunk an Brauereimitarbeiter ausgegeben, das waren 9,5 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019. 

Während der Export in Staaten außerhalb der EU nur um 0,1 Prozent auf 386,2 Millionen Liter sank, schrumpfte die in EU-Staaten verschickte Menge um 17,8 Prozent auf 366,8 Millionen Liter.

Seit der Lockerung erholt sich der Markt wieder

„Geschlossene Bars und Restaurants, abgesagte Feste und sonstige Großveranstaltungen sorgten besonders in den Monaten April (minus 17,3 Prozent) und Mai (minus 13,0 Prozent) für einen starken Rückgang beim Bierabsatz“, erklärten die Statistiker. Seit der Lockerung der Beschränkungen erhole sich der Markt wieder, im Juni hätten die Brauer nur noch 1,9 Prozent weniger abgesetzt.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, sah die Branche dennoch „in einem der schwierigsten Jahre ihrer Geschichte“, einzelne Betriebe hätten in den vergangenen Monaten Umsatzrückgänge von bis zu 90 Prozent verbucht, die nicht mehr auszugleichen seien. 

Eichele warnte vor einem nachhaltigen Strukturwandel in der Gastronomie, der den deutschen Biermarkt verändern werde: „Viele Kneipen, Bars, Clubs und Restaurants werden aufgeben müssen. Viele Innenstädte werden leerer, weil sich auch das Ausgehverhalten der Menschen verändert.“