Mit Blick auf das neue Schuljahr fordert der Berufsschullehrerverband eine bessere Lüftung der Klassenzimmer. Denn nicht an allen Schulen lassen sich die Corona-Vorgabe sofort realisieren.

Stuttgart - Wegen der Corona-Pandemie drängen die Berufsschullehrer im Land auf eine bessere Lüftung der Klassenzimmer. Die Vorgabe zur Lüftung der Unterrichtsräume lasse sich nicht an allen Schulen sofort realisieren, teilte der Berufsschullehrerverband BLV am Mittwoch mit Blick auf das neue Schuljahr mit. Wo nicht gelüftet werden könne, brauche es Luftreinigungsgeräte. Dabei setze man auf die Unterstützung der Schulträger.

 

Der Rückgang der Ausbildungsstellen führe zu einem Anstieg der Schüler im Vollzeitunterricht an den beruflichen Schulen, berichtete der Verbandsvorsitzende Thomas Speck außerdem. Er betonte die Bedeutung der Ausbildungsprämie des Bundes: „Die finanzielle Unterstützung für Ausbildungsbetriebe darf nicht vorschnell beendet werden, wenn absehbar werden sollte, dass über die bisherige Zeitspanne hinaus weiterhin Bedarf an einer Prämie besteht.“ Ebenso könne es sinnvoll sein, die Prämie auf größere Ausbildungsbetriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern auszudehnen.

Insgesamt 140 zusätzliche Lehrerstellen gefordert

Die Prämien bekommen bisher Firmen mit bis zu 249 Mitarbeitern, die wegen der Pandemie große Umsatzeinbrüche verbucht haben oder ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken mussten, aber trotzdem die Zahl ihrer Ausbildungsplätze nicht reduzieren.

An den beruflichen Schulen im Land werden im laufenden Schuljahr nach Verbandsangaben rund 343 000 Schüler und Schülerinnen unterrichtet. Speck fordert an jeder beruflichen Schule die Einrichtung einer Stelle, die die Digitalisierung des Unterrichts koordiniert - insgesamt 140 zusätzliche Lehrerstellen. Den in der Corona-Krise entstandenen Wissenslücken müsse mit ganzjährigen wöchentlichen Förderangeboten begegnet werden statt mit Ferien-Nachhilfe.