Die Bewohner eines sibirischen Dorfs haben sich aus Verzweiflung an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Dabei geht es um kaputte Straßen, die nicht saniert werden.

Omsk - Aus Frust über kaputte Straßen haben Bewohner eines kleinen russischen Dorfes in Sibirien Bundeskanzlerin Angela Merkel um Hilfe gebeten. Der Kreml hat nun Verständnis gezeigt für den Unmut: „Das ist ein absolut berechtigter Ärger der Bewohner“, sagte Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Das Kanzleramt in Berlin sieht er allerdings nicht in der Pflicht: „Das ist eine nicht zu akzeptierende Nachlässigkeit und Ignoranz seitens der lokalen Behörden.“

 

In der Videobotschaft an Merkel beklagen acht Bewohner von Werchnij Karbusch, dass sie sich seit 2008 an alle russischen Behörden gewandt hätten - doch ohne Erfolg. „Wir wollen uns an Sie wenden, denn hier gibt es wirklich viele Menschen, die deutsche Wurzeln haben“, heißt es in dem Video, das in Russland auf ein breites Medienecho stieß.

Arbeiten auf 2022 verschoben

Die älteste Hauptstraße sei noch nie saniert worden, beschwerten sich die Frauen und Männer und appellierten an Merkel: „Wir bitten Sie um Hilfe beim Bau einer Straße.“ Das Dorf sei von Russlanddeutschen um das Jahr 1900 gegründet worden. Es liegt nahe der sibirischen Großstadt Omsk etwa 3700 Kilometer von Berlin entfernt.

Der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge sollte die Straße eigentlich dieses Jahr saniert werden. Doch die Arbeiten seien auf 2022 verschoben worden. Kremlsprecher Peskow meinte: „Ich denke, dass die regionalen Behörden nun Maßnahmen ergreifen werden.“