Ein 74-Jähriger erpresst aus Geldnot den Süßwarenhersteller Haribo und die Handelskette Kaufland. Der Rentner droht mit vergifteten Lebensmitteln und fordert jeweils eine Million Euro.

Bonn - Ein 74-jähriger Rentner aus Dortmund soll nach Informationen des Westdeutschen Rundfunks (WDR) den Süßwarenhersteller Haribo und die Handelskette Kaufland erpresst haben. Der Mann habe mit dem Vergiften von Lebensmitteln gedroht und von beiden Unternehmen jeweils eine Million Euro gefordert, berichtete der Sender am Freitag. Motiv des Manns sei chronischer Geldmangel gewesen.

 

Laut WDR bestätigte die Staatsanwaltschaft Bonn ein entsprechendes Ermittlungsverfahren. „Mehr können wir zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht sagen, um unsere Ermittlungen nicht zu gefährden“, zitierte der Sender den Sprecher der Strafverfolgungsbehörde, Sebastian Buß. Dem Bericht zufolge kamen die Ermittler dem Rentner auf die Spur, weil er beim Aufgeben von Erpresserbriefen in einer Postfiliale von Überwachungskameras gefilmt worden war.

Rente habe „vorne und hinten nicht zum Leben gereicht“

Zudem konnte die Polizei ihm demnach die IP-Adresse zuordnen, von der aus Drohmails an die Unternehmen geschickt worden waren. Zum Motiv des 74-Jährigen sagte dessen Anwalt Thomas Ohm dem WDR: „Mein Mandant bekommt eine Rente von knapp 180 Euro, die seiner Frau liegt bei 900 Euro.“ Dies habe „vorn und hinten nicht zum Leben gereicht“.