Fashion-Liebhaber werden Designer Virgil Abloh wohl eher von seinen Kleidungskollektionen für Louis Vuitton oder sein eigenes Label Off-White kennen. Seine Kooperation mit Ikea sorgte nun für riesige Anstürme auf die Einrichtungshäuser.

Stuttgart - Die Kollektion „MARKERAD“, die der schwedische Einrichtungskonzern gemeinsam mit Abloh entworfen hat, besteht aus wenigen Einzelteilen wie einem Teppich im Kassenzettel-Look, einem Mona-Lisa-Bild oder einer Tasche mit dem Schriftzug „SCULPTURE“. Da sie limitiert ist, kommt dementsprechend nur eine bestimmte Anzahl der Produkte in den Umlauf. Dieser Aspekt macht die Stücke besonders beliebt für sogenannte Reseller, die sich Produkte nur für den gewinnbringenden Weiterverkauf anschaffen.

 

MARKERAD ist der Grund dafür, dass sich in vielen Ikea-Einrichtungshäusern am Donnerstagmorgen ungewohnte Szenen abspielten. Schon lange vor Ladenöffnung versammelten sich Menschenscharen vor den Eingängen, um die Filiale im Anschluss regelrecht zu stürmen. Videos davon findet man zahlreich in den sozialen Netzwerken.

Regel: Ein Produkt pro Person

Das Unternehmen selbst spricht auf Anfrage zwar von einem „reibungslosen Verkaufsprozess“ in allen 53 Einrichtungshäusern in Deutschland, doch die Videos zeigen teilweise Szenen, wie Kunden stürzen oder sich intensiv um Einzelteile streiten. Einige Produkte wie die Wanduhr aus Glas oder das Mona-Lisa-Portrait dürften dem großen Andrang zum Opfer gefallen sein.

Da Ikea mit recht großem Interesse an den Produkten gerechnet hatte, galt in allen Filialen die Regel, dass jeweils nur ein MARKERAD-Produkt pro Person pro Tag gekauft werden durfte. Wie unter anderem „Noizz“ berichtet und Social-Media-Posts belegen, schafften es Reseller-Banden trotzdem, eine recht üppige Ausbeute zu ergattern.

Restbestände noch vorhanden

Auch in den beiden Einrichtungshäusern im Raum Stuttgart, Ikea Ludwigsburg und Ikea Sindelfingen, standen die Menschen schon vor Ladenöffnung Schlange. Darüber, wie mit dem Andrang dort umgegangen wurde und wie reibungslos der Verkaufsstart verlief, konnte Ikea bisher keine Auskunft geben.

Wie Unternehmenssprecherin Kim Steuerwald unserer Redaktion erklärte, war die Kollektion deutschlandweit bereits am Donnerstagnachmittag so gut wie ausverkauft. „Zum aktuellen Zeitpunkt sind in einigen Einrichtungshäusern noch einzelne Teile der Kollektion erhältlich“, heißt es im Statement. Welche Filialen noch Restbestände anbieten, ist nicht bekannt.