Bescherung für Kinder in der Geflüchtetenunterkunft in Obertürkheim: Bürger hatten die gemalten Kinderwünsche vom Wunschbaum gepflückt und eingelöst. Der Zuspruch war enorm.

Aufregung bei den Kindern und Jugendlichen im Flüchtlingsheim in der Hafenbahnstraße: Der Raum, in denen der Nachwuchs normalerweise lernt, war gegen 14 Uhr abgesperrt. „Wir dürfen ihn nicht betreten wegen Weihnachten“, erzählt ein Mädchen. Unter den Kindern hatte sich herumgesprochen, dass drei fremde Personen etwas vorbereiten. „Vielleicht hat es mit den Bildern zu tun, die wir vor vier Wochen gemalt haben“, vermutet ein Teenager. Die Betreuer hatten die Kinder gebeten, ihre Wünsche zu Weihnachten auf ein Blatt Papier zu bringen. Diese Kunstwerke überbrachten sie der evangelischen Kirchengemeinde – aus gutem Grund. Kirchengemeindemitglieder bestückten damit die beiden großen Weihnachtsbäume in Obertürkheim und Uhlbach. „Insgesamt bestückten wir die Äste mit 73 Kinderwünsche“, berichtet Gunter Büttner. Bürgerinnen und Bürger konnten die gemalten Wünsche vom Baum pflücken, einlösen und im Pfarramt abgeben.

 

„Die Resonanz war enorm. Alle Wünsche wurden erfüllt. Vier Tage, nachdem wir die Wünsche aufgehängt hatten, fragten Bürger nach, ob es nicht noch ein paar Wünsche zu erfüllen gäbe“, erzählt Büttner. Der Dank der Organisatoren gilt den Spendern. Gestern „schmuggelte“ Büttner die Präsente in die Unterkunft, verteilte die verpackten Geschenke auf einer langen Tafel und schlüpfte in ein rotes Weihnachtsmanngewand. Er blieb nicht allein. Volker Döring als Knecht Ruprecht und Emily Werdich als Engel verkleidet und vor allem die Päckchen, die die drei himmlischen Boten überreichten, brachten die Kinderaugen zum Leuchten.