Der Weihnachtsmarkt in Stuttgart darf dieses Jahr wieder in gewohnter Größe stattfinden – doch nur mit der 3-G-Regelung. Was die Bürger darüber denken, haben wir sie auf dem Schlossplatz in Stuttgart gefragt.

Stuttgart - Mit einem Glühwein in der Hand und leicht fröstelnden Füßen vorbei an Ständen mit gebrannten Mandeln, Lebkuchen und handgemachten Holzdekorationen spazieren – das kommt vielen in den Sinn, wenn sie an Weihnachtsmarkt denken. Und genau das soll dieses Jahr wieder möglich sein: Vom 24. November bis zum 30. Dezember findet der Stuttgarter Weihnachtsmarkt wieder in voller Größe statt.

 

Enrico Schöpping, Investment Berater aus Stuttgart findet das gut: „Ich freue mich auf Glühwein und Bratwurst – da fehlt einfach was, wenn man nicht auf den Weihnachtsmarkt kann,“ meint der 33-Jährige. Die 3-G-Regelung findet er angemessen: „Ohne Nachweis darf man sich ja nicht hinsetzen oder mit Fahrgeschäften fahren. Da ist dann die Ansteckungsgefahr nicht so groß.“ Sorgen mache er sich keine.

Viele Menschen auf einem Fleck – manche ohne 3-G-Nachweis

Isabelle Page ist da anderer Meinung: „Ich hätte es besser gefunden, wenn es eine strenge 3-G-Regelung gegeben hätte. Klar ist der Markt draußen, aber es treffen auch sehr viele Menschen aufeinander“, sagt die Politikwissenschaftsstudentin. Das Zusammensein, die Stimmung, die Gerüche – das sei ihr wichtig auf dem Weihnachtsmarkt erzählt sie. Eine kleinere Version des Marktes, bei dem sich Regeln besser hätten kontrollieren lassen können, fände sie eigentlich gut. Andererseits: „So ganz das Gleiche ist es dann doch nicht, ich weiß nicht ob bei einer kleineren Version auch eine so schöne Stimmung aufkommen würde.“

"Schön, dass es wieder los geht!“

Was in sonstigen Jahren sein Highlight auf dem Weihnachtsmarkt war, weiß Tobias Dannemaier schon gar nicht mehr – das letzte Mal sei schon so lange her: „Umso mehr freue ich mich, dass es jetzt wieder losgeht,“ sagt der 34- Jährige Zimmermann: „Ich glaube, dass die Kontrolle der 3-G-Regel bei so vielen Menschen sehr schwierig wird.“ Ungeimpfte auszuschließen sei ohnehin nicht der richtige Weg, findet Dannemaier.

Ein Stück Normalität

Essenziell findet Gisela Hauser aus Weinstadt den Weihnachtsmarkt – weil er Normalität bringe: „Das gehört für mich zu Weihnachten einfach dazu, auch wenn ich gar keinen Glühwein mag. Dafür kaufe ich gern Krimskrams“, sagt Hauser und lacht. „Ich persönlich bin geimpft und habe nicht allzu große Sorgen vor einer Infektion. In erster Linie freue ich mich sehr auf den Markt,“ so die Juristin.

„Wer soll das kontrollieren?“

„Wenn ich dran denke, was für Menschenmassen sich in den letzten Jahren über den Weihnachtsmarkt geschoben haben, frage ich mich, wer die 3-G-Nachweise überprüfen soll“, wundert sich Gerhard Baumann aus Ludwigsburg, der bei einer Werbeagentur arbeitet. Auf den Weihnachtsmarkt freut er sich aber dennoch ganz besonders: „Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt ist einer der Schönsten! Ich habe es echt vermisst und freue mich, dass er wieder stattfinden kann.“