Alles (fast) grün im Stadtwald: Im zu Ende gehenden Jahr ist der Verlust auf nur 19 000 Euro gesunken.

Weil der Stadt - Die stürmischen Zeiten im Weil der Städter Stadtwald sind vorbei. Das ist das Fazit von Inge Hormel, die im Kreisforstamt für den nördlichen Landkreis Böblingen zuständig ist. „Zum einen war die Witterung 2016 recht gut“, sagt sie. Und zum anderen gibt es seit September mit Markus Scholl wieder einen Förster, der sich um das Weiler Revier kümmert.

 

All das hat dazu geführt, dass der Verlust im Stadtwald in dem jetzt zu Ende gehenden Jahr erheblich kleiner ausfällt. Nur knapp 19 000 Euro muss die städtische Kämmerei zuschießen, 2015 waren das noch 140 000 Euro. „Das liegt vor allem daran, dass wir beim Holzverkauf mehr Einnahmen generieren konnten“, erklärt die Kreisrevierförsterin Hormel.

Landratsamt übernimmt Verkauf

Denn Ende 2015 hat sich Weil der Stadt dazu entschlossen, das Holz aus dem Stadtwald nicht mehr selbst zu vermarkten, sondern diese Aufgabe an die Holzverkaufsstelle des Böblinger Landratsamts zu übergeben. „Wir können durch die höheren Gesamtmengen im Kreis anders mit den Großeinkäufern verhandeln und so bessere Preise erzielen“, erklärt Dusan Minic, der Sprecher des Landratsamts. Weil der Stadts Kämmerer Ulrich Knoblauch weist zudem darauf hin, dass sich der Holzpreis in den vergangenen Jahren insgesamt gut entwickelt habe. „Seit vielen Jahren geht der Verlust im Stadtwald zurück“, stellt Knoblauch zufrieden fest. „Wenn es der Holzverkaufsstelle beim Kreis gelingt, diese Tendenz zu beschleunigen, ist der Kämmerer natürlich glücklich.“

Eine schwarze Null ist das Ziel

Weil der Stadt war bislang die einzige Gemeinde im Kreis Böblingen, die ihr Holz selbst verkauft hatte. „Es ist gut, wenn das jetzt die Fachleute machen“, findet auch der Bürgermeister Thilo Schreiber. „Die Tendenz beim Verlust geht in die richtige Richtung.“ Ziel ist es langfristig, die schwarze Null zu erreichen.

1100 Hektar ist der Weil der Städter Wald groß, damit hat die Stadt den viertgrößten Waldbesitz aller Kommunen im Kreis Böblingen. Insgesamt 6247 Festmeter Holz haben die städtischen Waldarbeiter 2016 darin eingeschlagen, das meiste davon, nämlich ein Fünftel, war Douglasienholz. Ein weiteres Fünftel der Ernte bildete Fichten- und Tannenholz.

Damit lag die Stadt noch unter dem im Forstplan vorgesehenen Ziel, für 2016 waren dort nämlich 6400 Festmeter Holz zur Ernte vorgesehen. Mit diesen Zahlen wehren sich die Förster gegen einen Vorwurf, der immer wieder ans Weil der Städter Rathaus gerichtet wird, wonach derzeit viel zu viel Holz geerntet werde. „Schon unser Berufsbild impliziert, dass wir weit davon weg sind, auf einmal die dreifache Menge zu hauen“, sagt Revierförsterin Inge Hormel. Und Susanne Widmaier, die Erste Beigeordnete, ergänzt: „Wir sanieren nicht unseren Haushalt, indem wir den Wald abholzen.“ Der entstandene Eindruck habe zum Teil auch am Renninger Förster gelegen, der einen Teil seiner Ernte im Merklinger Wald gelagert habe – was dann so aussah, als ob das alles auf Weil der Städter Gemarkung geerntet worden ist.