Deutsches Weininstitut: Jüngere Verbraucher schätzen regionale Produkte und geben dafür mehr Geld aus.

Düsseldorf - Die Deutschen haben 2011 mehr Geld für Wein ausgegeben. Zwar sei die verkaufte Menge um 2,7 Prozent zurückgegangen, aber die Verbraucher hätten 1,9 Prozent mehr dafür bezahlt als im Vorjahr, berichtete das Deutsche Weininstitut (DWI) am Montagabend in Düsseldorf anlässlich der Fachmesse ProWein.

 

Es berief sich auf Erhebungen der GfK-Marktforschung. Im Lebensmitteleinzelhandel kostete 2011 ein Liter Wein ungeachtet der Herkunft im Schnitt 2,63 Euro. Für heimische Weine wurden 3,04 Euro pro Liter gezahlt, 10 Prozent mehr als 2010.

"Vor allem jüngere Verbraucher kaufen bevorzugt regionale Produkte und sind bereit, dafür mehr Geld auszugeben", sagte Monika Reule, DWI-Geschäftsführerin. Dank der höheren Kaufbereitschaft sei der Umsatz der deutschen Weine 2011 auf Vorjahresniveau geblieben. Nach der knappen Ernte im Vorjahr war Wein teurer geworden. Die Düsseldorfer Fachmesse ProWein präsentiert vom 4. bis zum 6. März mehr als 3900 Aussteller aus der Wein- und Spirituosenbranche. Die klassischen Anbauländer wie Frankreich und Italien sind dabei, aber auch Exoten wie Brasilien, Indien und China.

Verkauf über Winzer und Fachhandel spielt wichtige Rolle

Generell erfreut sich Rosé steigender Beliebtheit. "Der Rosé legte im Absatz um 2,4 Prozent zu und kam auf einen Marktanteil von 10,1 Prozent", erklärte das DWI. Der Konsum von Weißweinen blieb mit einem Anteil von knapp 40 Prozent konstant. Der Löwenanteil entfiel auf Rotweine, doch ging der Marktanteil leicht auf 50,5 Prozent zurück.

Laut DWI haben deutsche Weine derzeit einen Anteil von 43 Prozent beim Verkauf, gefolgt von Italien mit 15 Prozent, Frankreich mit 14 und Spanien mit 8 Prozent. Wegen der höheren Preise kommen die Weine aus den 13 deutschen Anbaugebieten beim Umsatz auf einen Anteil von 51 Prozent. Der Lebensmittelhandel ist der Hauptvertriebsweg - rund drei Viertel der Flaschen erstehen Verbraucher hier. Bei den Tropfen aus heimischem Anbau spielt auch der Verkauf über Winzer und Fachhandel eine wichtige Rolle.

Die Ernte 2010 war witterungsbedingt um etwa ein Viertel zurückgegangen. Das hatte auch Folgen für den Export. Die Winzer führten im vorigen Jahr 11,8 Prozent weniger ins Ausland aus. Allerdings stiegen zugleich die Preise. Der Gesamtwert der ausgeführten Weine ging laut DWI nur leicht um 1,7 Prozent auf 349 Millionen Euro zurück. Wichtigster Markt waren die Vereinigten Staaten, gefolgt von England und den Niederlanden.