Nachdem im vergangenen Jahr vor allem der Ertrag bei den Rotweinen eher mau war, hoffen die Esslinger Weinbauern auf einen guten Jahrgang 2022. Doch der milde Winter könnte späte Folgen haben.

Esslingen - Routiniert greift Jochen Clauß nach einigen Trieben, die aus dem Trollingerstock herausragen. Mit schnellen, kurzen Bewegungen schneidet seine Rebschere durch das Holz. Zwei der knorrigen Zweige lässt er übrig. Die Fruchtruten sollen später Trauben tragen, aus denen Clauß und seine Kollegen der Weingärtner Esslingen den schwäbischen Rotweinklassiker keltern. Es waren vor allem die roten Rebsorten, die im vergangenen Jahr durch Feuchtigkeit und Pilzkrankheiten schwere Schäden erlitten. Die Erträge waren dadurch geringer als in den Vorjahren. Die Hoffnung der Esslinger Wengerter liegt nun auf dem Jahrgang, für den sie derzeit die Weichen stellen. Und darauf, dass der milde Winter keine negativen Folgen mit sich bringt.