Fünf Jahre nach der Trennung von Heiko Schapitz setzt die Remstalkellerei auf Peter Jung als Geschäftsführer. Die Erwartungen an den neuen Mann für alle Vertriebswege sind hoch.

Weinstadt - Wenn der Markt uns günstig gesonnen wäre, dann hätte das funktioniert“, sagt Claus Mannschreck, der Vorstandsvorsitzende der Remstalkellerei zur aktuellen Führungsstruktur der Genossenschaft ohne Geschäftsführer. Die Marktlage sei aber gerade für Großbetriebe sehr schwierig, da brauche man eben „mehr Manpower um neue Vertriebswege zu gehen“. Die Konsequenz: Fünf Jahre nach dem Abgang von Heiko Schapitz wird zum 1. August wieder ein Geschäftsführer in der Genossenschaftszentrale in Beutelsbach Platz nehmen. Die Wahl ist auf Peter Jung (30) gefallen, einen Wein-Experten, der als Referent für Wein beim Raiffeisenverband tätig war.

 

Ein Verantwortlicher an der Spitze des Vertriebs

Die Erkenntnis der vergangenen vier, fünf Jahre sei gewesen, dass man einfach doch einen hauptamtlichen Verantwortlichen an der Spitze des Vertriebs brauche, einen, der sich komplett mit gesamter Arbeitszeit einbringen könne und die Verantwortung für alle Vertriebswege übernehme, erläutert Mannschreck. In der damaligen Situation sei man das Wagnis eingegangen, ohne Geschäftsführer zu arbeiten. Die Geschäfte vor allem im Vertrieb auf die Abteilungsleiterebene zu verteilen, habe auch eine Weile funktioniert. Aber eben nicht langfristig, vor allem nicht bei den aktuell schwierigen Marktverhältnissen. Auch der Weggang von Vertriebsmann Alexander Schurr, dem Leiter des Direktmarketings bei der Remstalkellerei, habe eine große Rolle gespielt. Er ist heute für die Fellbacher Weingärtner tätig.

Es habe sich die Frage gestellt, ob dessen Stelle eins zu eins neu besetzt wird oder Personalstrukturen verändert und den aktuellen Notwendigkeiten angepasst würden. Insofern sei der wieder geschaffene Posten des Remstalkellerei-Geschäftsführers „keine Stelle on top“ sondern ein Neuzuschnitt mit Rückkehr zu einer eher klassischen Personalstruktur im Vertrieb. Jung solle auf das aufbauen, was in den vergangenen Jahren bereits mit ersten Ansätzen zur Reduzierung der hohen Zahl der Weine im Genossenschaftssortiment und der Neustrukturierung der hauseigenen Weinlinien bewegt worden sei.

Vier Jahre Referent für Wein

Der neue Mann an der Seite des dreiköpfigen Vorstandsteams der Remstalkellerei ist in Mainz in einem Weingut aufgewachsen. Seit vier Jahren ist er der Referent für Wein beim Deutschen Raiffeisenverband. Dadurch, so betont Mannschreck, seien dem Mann für alle Vertriebswege der Remstalkellereiweine „die Erfolgsfaktoren und die Strukturen der Genossenschaften sowie die aktuellen Vertriebsstrukturen im Bereich Wein bestens bekannt“.

Jung soll, so der Anspruch der Kellereiführung, dem Vertrieb in den kommenden Jahren auf nationaler und internationaler Ebene neue Impulse geben. Mannschreck: „Die Remstalkellerei ist dabei, ihr Sortiment komplett zu überarbeiten und stellt ihre Ausstattungen auf die neue Corporate Identity um.“ Diese Veränderungen im Markt werde der Pfälzer Peter Jung aktiv umsetzten – „dies war mit der seitherigen Manpower nicht möglich“.

Peter Jung wird den Genossenschaftsmitgliedern bei der Generalversammlung der Remstalkellerei am Freitag, 27. Juli, vorgestellt. Sein Amt als deren Geschäftsführer tritt er dann am 1. August an.