Die wenigsten Straftaten im Revierbereich Leonberg gab es 2015 dort. Körperverletzungen nehmen aber zu. Darunter sind auch Pfefferspray-Attacken von ein und demselben Täter.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Weissach - Geht es um Weissach, geht es häufig um Superlative. Einst der reichste Ort im Land, jüngst vermutlich die einzige Gemeinde Baden-Württembergs, in der keine Jahresrechnungen gemacht wurden, und aktuell die sicherste Kommune im Bereich des Polizeireviers Leonberg.

 

Die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2015 stellte jetzt Heiko Roscher den Gemeinderäten und dem Bürgermeister Daniel Töpfer vor. Der Leiter des Polizeipostens Rutesheim, dem Weissach zugeordnet ist, hatte noch einen weiteren guten Wert im Gepäck: Mit 64 Prozent ist die Aufklärungsquote zwar um sechs Prozent gesunken. Dennoch ist sie im kompletten Revierbereich Leonberg am höchsten. Dazu zählt auch der Raub im Lebensmittelmarkt in Flacht. Die beiden Täter aus Leonberg sind mittlerweile in Haft.

Zahl der Straftaten deutlich geringer als in den Nachbargemeinden

Insgesamt ist die Zahl der Straftaten von 150 (2014) auf 164 im vergangenen Jahr gestiegen. Dennoch ist sie deutlich geringer als in den Nachbarkommunen. Sexualdelikte hat es im vergangenen Jahr in Weissach und Flacht überhaupt keine gegeben. Im Vorjahr waren es noch drei Fälle. Konstant ist die Zahl der Wohnungseinbrüche. Sechs Vorfälle haben die Beamten registriert. Die Aufklärungsrate ist gering. Der Postenleiter Roscher sprach von organisierten Banden, die professionell vorgehen.

Das betrifft auch die Zahl der Diebstähle. Die ist im vergangenen Jahr zwar von 41 auf 38 gesunken. Aber gerade dreht sich der Trend. Erst unlängst ist in Weissach ein Porsche Cayenne gestohlen worden. Einer von mehreren im Bereich der Leonberger Polizei. Auch hier gehen die Ermittler von Bandenkriminalität aus.

Pfeffersprayattacken von ein und demselben Täter

21 Körperverletzungen hat die Polizei im vergangenen Jahr registriert, vier mehr als 2014. Dass zwei Pfefferspray-Attacken dabei sind, veranlasste Volker Kühnemann (Freie Wähler) zu der Bemerkung, dass es sich bei dem Täter offenbar immer um die selbe Person handele. Angesichts zweier weiterer Pfefferspray-Angriffe vor kurzer Zeit wollte der Gemeinderat wissen, was man unternehmen könne. Der Polizist Roscher verwies auf die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

Eine gute Nachricht zum Schluss: „Flüchtlinge waren rein kriminalistisch 2015 kein Thema“ , sagte Roscher. „Da kann man absolut Entwarnung geben.“