Sie haben hart trainiert. Jede freie Minute haben Ralf Bauer aus Flacht und sein Border-Collie Brix auf dem Übungsplatz verbracht. Und es hat sich gelohnt, seit einigen Wochen gehören die beiden Schwabenoffiziell zu den besten Agility-Sportlern der Welt.

Weissach – Sie haben hart trainiert. Jede freie Minute haben Ralf Bauer aus Flacht und sein Border-Collie Brix auf dem Übungsplatz verbracht. Und es hat sich gelohnt, seit einigen Wochen gehören die beiden Schwaben auf sechs Beinen ganz offiziell zu den besten Agility-Sportlern der Welt. Zusammen mit der deutschen Nationalmannschaft haben sie sich bei der Weltmeisterschaft in Tschechien ganz nach oben gekämpft und sind nun Vizeweltmeister. Ein Titel, auf den Ralf Bauer mächtig stolz ist. Denn: „Die Konkurrenz war wirklich sehr groß“, erzählt der Flachter Hundetrainer respektvoll.

 

Genau 34 Nationen aus der ganzen Welt haben an dem viertägigen Wettkampf im tschechischen Ort Liberec teilgenommen. Leicht sei der Kampf um den Sieg nicht gewesen, berichtet Ralf Bauer. „Da waren tolle Hunde am Start“, sagt er. Am Ende aber machte das Team um Brix und sein Herrchen den zweiten Platz.

Die beiden sind damit längst in der deutsche Nationalmannschaft. Brix und Ralf Bauer gehören innerhalb der Mannschaft zu den ganz Großen. Sie sind auf dem höchstem Leistungsniveau, in der Gruppe „Large“, angetreten. „Wer hier startet, der gehört zur absoluten Elite dieses Hundesports“, erklärt Bauer. In dieser Liga treten Hunde an, die ein Stockmaß von 43 Zentimetern und mehr messen.

Ein stolzer Rüde

Der fünfjährige Rüde Brix bringt es auf eine stolze Schulterhöhe von 53 Zentimetern. Die Anforderungen an den Hund sind hoch gewesen bei der WM. Brix musste Hindernisse mit einer Höhe von 65 Zentimetern überspringen und Tunnel durchlaufen, über Wippen rennen und Slalom laufen – und das alles genau auf die Sekunde in der möglichst kurzen Zeit.

Immer an seiner Seite: sein Herrchen und Trainer Ralf Bauer. Denn beim Agility-Sport ist der Mensch das Hauptinstrument, jede Bewegung des Hundes erfolgt auf sein Kommando. Die Anweisungen werden entweder gerufen oder erfolgen per Handsignal. Der Hund reagiert sensibel auf jede Stimmung, Bewegung oder Stimmlage. „Brix fixiert sich während des Parcours vollkommen auf mich“, erklärt Ralf Bauer. „Wenn ich unkonzentriert oder nervös bin, überträgt sich das auf meinen Hund.“ Während der WM sei eigentlich alles glatt gelaufen, erzählt Bauer. Lediglich ein, zwei kleine Patzer seien passiert. „Das lag aber daran, dass ich innerlich schon gejubelt habe und ich Brix damit aus der Ruhe gebracht habe“, sagt er selbstkritisch.

Perfekte Harmonie mit dem Herrchen

Eigentlich sei aber genau das die Stärke der beiden, ihre innere Ruhe und die Ausgeglichenheit. „Wir sind ein sehr harmonisches Team“, erzählt Ralf Bauer, der nach eigenen Aussagen seine Gelassenheit auf seinen Hund übertragen kann. In die Wettkämpfe starten die beiden nach dem Motto „In der Ruhe liegt die Kraft“. Eigentlich wollten Brix und sein Herrchen bei der Weltmeisterschaft in Liberec auch noch im Einzelkampf antreten, waren sogar schon qualifiziert: „Ich habe mich dann aber entschieden, den Startplatz einem Hund zu überlassen, der schneller ist als Brix.“ Wer jetzt glaubt, die beiden Vizeweltmeister würden sich auf ihrem Titel ausruhen, der irrt gewaltig. „Wir trainieren eifrig, sind schon wieder bei Turnieren gestartet“, sagt Bauer, der bereits eine neue Herausforderung im Visier hat: Die Agility-Weltmeisterschaft in Luxemburg in zwei Jahren.

Eines hat sich der Hundetrainer fest vorgenommen, den Titel. „Ich werde Weltmeister im Einzelkampf“, erklärt er überzeugt. Allerdings dann mit einem anderen Hund, denn für diese Disziplin sei Brix („Bei aller Liebe zu meinem Hund“) wohl doch einfach nicht schnell genug.