Seit Porsche im Westen erweitert hat, ist dort ein Weg unterbrochen und bei Schlechtwetter unpassierbar.

Weissach - Einfach so nach Mönsheim radeln geht nicht mehr. Einst war es den Flachtern ganz elegant möglich, entlang des Porsche-Werkzauns auf einem geteerten Weg in Richtung Norden zu fahren, zum Beispiel in den Nachbarort oder zum Flachter Waldhäusle.

 

Seit der Sportwagenhersteller sein Werk vor ein paar Jahren in Richtung Westen erweitert hat, gibt es diesen Teerweg nicht mehr. Fahrradfahrer und Fußgänger müssen entweder einen geschotterten Weg nehmen, was bei schlechtem Wetter kaum möglich ist – oder einen zehnminütigen Umweg. „Der Umweg führt aber steil bergauf und bergab“, sagt Andreas Pröllochs, „mehrere Bürger sind deswegen auf uns zugekommen.“

Weg für jede Witterung gefordert

Der Fraktionschef der Bürgerliste hat das Anliegen an seine Gemeinderatskollegen und die Verwaltung weitergegeben. „Uns geht es darum, den Bürgern einen Weg für jede Witterung zu bieten“, fordert Pröllochs. Der Vorschlag der Bürgerliste lautet darum, den etwa 300 Meter langen, bislang nur geschotterten Weg auszubauen und zu asphaltieren.

Das würde allerdings Geld kosten, was im aktuellen Haushalt nicht eingeplant ist. Eine genaue Planung gibt es noch nicht, die Weissacher Gemeindeverwaltung rechnet in einer ersten Schätzung aber mit Kosten von etwa 160 000 Euro für den 300 Meter langen Weg. Hinzu kommt: Der Weg liegt im Landschaftsschutzgebiet. Das Landratsamt müsste also eine Ausnahme genehmigen, wenn man hier einen geteerten Weg bauen wollte. Eine Vorabanfrage habe aber ergeben, dass die Chancen eher schlecht stehen, heißt es in einem Papier der Weissacher Gemeindeverwaltung. „Der momentan geschotterte Weg erfüllt seine Funktion ausreichend“, findet auch Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU). Er empfehle dem Gemeinderat daher nicht, einen teuren Teerweg in Auftrag zu geben.

Das sehen die Fraktionen im Gemeinderat allerdings nicht so. „Die Radler haben diese Verbindung früher immer sehr gut genutzt – viele sind auch zu Porsche gefahren“, berichtet Rolf Epple von der antragstellenden Bürgerliste. Der derzeitige Schotter sei aber viel zu gefährlich.

Zustimmung kommt von den anderen Fraktionen. „Der Feldweg ist ein wichtiger Verbindungsweg“, sagt die Grünen-Chefin Petra Herter. Und ihr Fraktionskollege Pierre Michael findet: „Die Firma Porsche hat von der Erweiterung profitiert, man sollte sie ins Boot holen.“ Eine gute Radwegeverbindung käme auch deren Mitarbeitern zugute.

Bis Herbst soll die Gemeindeverwaltung nun genaue Pläne vorlegen und verschiedene Varianten ausarbeiten. Günstiger wäre zum Beispiel ein besser ausgebauter Schotterweg.

Porsche braucht konkrete Pläne

Bei Porsche kann man sich indes eine finanzielle Beteiligung an dem neuen Radweg grundsätzlich vorstellen. „Wir können den Wunsch nachvollziehen“, sagt Jana-Kristin Jessen, die Sprecherin der Weissacher Standortleitung auf Nachfrage unserer Zeitung. Zuerst müsse die Gemeinde aber genau wissen, was sie will. „Auf Grundlage der genauen Pläne können wir dann prüfen, was wir fördern können.“