Menschen ohne Berufsabschluss sollen es künftig einfacher haben diesen nachzuholen. Die Bundesregierung will außerdem mehr Geld bereitstellen, damit sich Menschen weiterbilden können.

Berlin - Wer keinen Berufsabschluss hat, soll künftig einen Anspruch darauf bekommen, diesen nachzuholen. Außerdem will die Bundesregierung deutlich mehr Geld bereitstellen, damit sich Menschen weiterbilden können - zum Beispiel zum Meister oder Fachwirt. Das geht aus der „Nationalen Weiterbildungsstrategie“ hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwoch) vorliegt. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wollen die Strategie an diesem Mittwoch in Berlin vorstellen.

 

Im Koalitionsvertrag vereinbart

Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart, sich mehr um die Weiterbildung von Arbeitnehmern zu kümmern. Hintergrund ist der digitale Wandel und die sich ständig verändernde Arbeitswelt. Ein erster konkreter Schritt solle nun ein grundsätzlicher Anspruch auf die Förderung einer beruflichen Nachqualifizierung für Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss sein, heißt es laut RND in dem Papier.

Geplant ist daneben auch eine Ausweitung des sogenannten Aufstiegs-Bafögs. Dieses zahlt der Staat Menschen, die eine Weiterbildung zum Meister, Fach- oder Betriebswirt antreten. Die Bundesmittel dafür sollen um 350 Millionen Euro in dieser Legislaturperiode aufgestockt werden.

Digitale Plattform geplant

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Weiterbildung im Beruf muss in der Zukunft zum Arbeitsalltag gehören. Die technologische Entwicklung ist rasant“. Unternehmen, Gewerkschaften und der Staat müssten zusammen daran arbeiten, dass die Arbeitnehmer Schritt mit den Entwicklungen halten könnten. Geplant ist nach Karliczeks Angaben auch eine digitale Plattform, auf der die vielen Weiterbildungsangebote im Netz gut geordnet sichtbar werden. Zudem sollen in den Betrieben „Weiterbildungsmentoren die Weiterbildung der Kollegen unterstützen“.