Der Säbel-Weltcup wird in Norditalien wegen Corona abgesagt und soll nun in Tauberbischofsheim stattfinden. Was der örtliche Landrat von dieser Idee hält, sagt er überdeutlich.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Tauberbischofsheim - Der kurzfristige Umzug des in der kommenden Woche geplanten Säbel-Weltcups von Padua nach Tauberbischofsheim stößt auf die massive Kritik der örtlichen Behörden. „Vor dem Hintergrund der sich aktuell dynamisch entwickelnden Lage der Corona-Infektionen“ sei die Verlegung „unverantwortlich und inakzeptabel“, heißt es in einem Schreiben des Landrats des Main-Tauber-Kreises, Reinhard Frank (CDU), an den Vorstand des Fechtclubs Tauberbischofsheim. „Aufgrund unserer Verantwortung für den Schutz der Menschen in unserem Landkreis erwarten wir, dass der Fechtclub von dieser Veranstaltung Abstand nimmt.“

 

Im Hinblick auf die fortschreitende Ausbreitung des Coronavirus in Norditalien war der Säbel-Weltcup, der vom 6. bis zum 8. März in Padua stattfinden sollte, abgesagt worden. In einem Interview mit den „Fränkischen Nachrichten“ hatte der Fechtclub-Vorstand Klaus-Dieter Rupp angekündigt, die Veranstaltung nach Tauberbischofsheim zu holen. Das Gesundheitsamt des Main-Tauber-Kreises würde direkt eingebunden.

Gesundheitsamt steht nicht zur Verfügung

Doch laut Landrat Frank könne davon keine Rede sein. Er nehme Rupps Ankündigung mit „Erstaunen und völligem Unverständnis“ zur Kenntnis. Schließlich habe das Gesundheitsamt des Landkreises bereits im Vorfeld von der Veranstaltung dringend abgeraten. „Das Gesundheitsamt wird auch nicht für ein Sicherheitskonzept, das es in der gegenwärtigen Lage nicht geben kann, zur Verfügung stehen.“ Im Übrigen seien die Kapazitäten des Amtes durch die notwendigen präventiven Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vollständig gebunden.

Am Donnerstagabend reagierte der Verein. Der Säbel-Weltcup werde abgesagt, heißt es in einer Mitteilung.