Weltpremiere „Für Jan van Eyck“ beim Festival in Gent. Der estische Komponist Arvo Pärt lässt sich von Van Eycks Altar aus dem 15. Jahrhundert inspirieren.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Gent - Es ist vielen Zufällen zu verdanken, dass die beiden sich noch getroffen haben. Arvo Pärt, der Komponist der Neuen Musik, und Jan van Eyck, den sie in Flandern als den größten der Alten Meister in diesem Jahr mit einer großen Ausstellung in Gent gefeiert haben. Das Meisterstück von van Eyck, der Genter Altar aus dem 15. Jahrhundert, hat einen Krimi und eine Odyssee durch Europa hinter sich. Das aus zwölf teils beidseitig bemalten Tafeln bestehende Werk hat den protestantischen Bildersturm überlebt, die Französische Revolution sowie zwei Weltkriege und wurde um ein Haar in den letzten Kriegstagen auf Geheiß der Nazis in Österreich vernichtet. Es ist ein Wunder, dass es überhaupt noch existiert und der Komponist aus Estland sich im hohen Alter von ihm inspirieren lassen konnte.