Nur zum Beispiel: Elvis Presley ist ohne afroamerikanische Vorbilder als prägende Figur undenkbar. Aber es gibt auch Gegenbewegungen in der Musikgeschichte, die davon lebt, dass unterschiedliche Ethnien voneinander profitieren. Ein Überblick.

Stuttgart - Erst Elvis, später die Rolling Stones, dann Eminem oder hierzulande die Fantastischen Vier: Seit Jahrzehnten gehört die Eroberung ursprünglich schwarzer Genres von Rhythm & Blues bis Hip-Hop durch weiße Musiker zur Tradition. Angefangen hat diese Mitgestaltung schwarzer Popularmusik in den frühen 1950er Jahren in Memphis, als der junge Elvis Presley zwischen ein paar Transporten als LKW-Fahrer in den Sun-Studios des Produzenten Sam Phillips vorbeischaute, um seiner Mutter zwei Geburtstagsständchen auf eine Single pressen zu lassen. Noch reichlich schüchtern schmachtete sich der spätere King of Rock’n’Roll also durch zwei brave Countrylieder namens „My Happiness“ und „That’s when your Heartaches begin“.